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The Substance
Für Elisabeth Sparkle ist ihre Schönheit Kapital. Doch nicht nur ihr Stern auf dem Walk of Fame ist längst von Taubendreck verdeckt. Auch das Licht ihrer Aerobic-Show im TV droht auszugehen. Senderchef Harvey will sie mit einer jüngeren Version ersetzen und verschafft ihr einen unrühmlichen Abgang. In ihrem Stolz gekränkt, beschließt Elisabeth eine neue Droge vom Schwarzmarkt auszuprobieren. Sie spritzt sich eine zellreplizierende Substanz, die vorübergehend eine jüngere, bessere Version ihrer selbst erschafft. Das Ergebnis ist verblüffend und Sue der neue Fernsehstar. Doch der Geist, den Elisabeth rief, will nicht ohne Weiteres wieder in die Flasche. Die clevere Satire auf den allgegenwärtigen Schönheitswahn erhielt den Preis für das beste Drehbuch beim Filmfestival in Cannes und reiht sich damit gleich hinter den Gewinner der Goldenen Palme vor drei Jahren ein, Julia Ducournaus Body Horror-Meisterstück »Titane«. Auch Coralie Fargeats »The Substance« ist drastisches Genrekino aus weiblicher Perspektive, ein Mittelfinger gegenüber der misogynen Welt des Showbiz. Ein grellbunter Horrortrip ins Reich der Angst vor dem Verblassen. Gekrönt wird das vielschichtige Drehbuch von der entfesselten Darstellung Demi Moores, die hier gleichermaßen körperlich wie emotional bereit ist, bis an die Grenzen zu gehen und darüber hinaus.
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- Publiziert von:
- Lars Tuncay, 20.09.2024 / 9:25
- Rubrik:
- Kritiken LT
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