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Das Zeiträtsel

USA 2018 (A Wrinkle in Time) Regie: Ava DuVernay, mit Reese Witherspoon, Oprah Winfrey, Mindy Kaling, Chris Pine, Zach Galifianakis, 110 Min. FSK ab 6

Digitaler Hokuspokus und esoterischer Plumperquatsch: Disney beweist, wie mit großem Aufwand viel schief gehen kann. Regisseurin Ava DuVernay scheitert inhaltlich, ästhetisch und in der Schauspielführung. Meg Murry (Storm Reid) hat das übliche Teenager- und Schul-Problem, dass sie als Außenseiterin gemobbt wird. Der Grund dafür ist diesmal, dass ihr Vater, ein brillanter Wissenschaftler, vor vier Jahren verschwand. „Glaube an dich und finde die richtige Frequenz“ lautete sein Rezept für Reisen in Zeit und Raum. Nun kommen drei märchenhafte Gestalten den halb-verwaisten Geschwistern Murry zu Hilfe. Wobei Reese Witherspoon („Der große Trip – Wild“) durch ihre Geschwätzigkeit und eine riesige Oprah Winfrey („Der Butler“) schon durch ihre Ausstaffierung nicht nur Kinder verschrecken können.

Es beginnt ein nie sinnhafte Reise durch fantastische Planeten und Welten mit schönen Bildern,
schwatzhaften Blumen und einem Fantasia-Flug auf dem Drachen. Nur sieht der diesmal wie Blattsalat aus. Die hier besonders banale Gegenüberstellung Licht gegen Dunkelheit erklärt übersichtlich gleich Mobbing, Neid, Selbsthass und Gewalt mit einem bösen schwarzen Loch.

Doch das wahre Übel ist dieser esoterische Quark im Stile von „Man muss eins mit sich selbst und dem Universum werden!“ Drumherum wurde eine Geschichte gestrickt, der man anmerkt, wie sehr die Hand von guten Drehbuchautoren fehlt. Fantasy- und Märchenelemente poltern in ziemlich wahlloser Folge durcheinander, dazu langweilt eine kleine, vorsichtige Teeny– Liebesgeschichte. Das ist weder überzeugende Utopie noch ein interessantes philosophisches Lebenskonzept. Auch die Schauspieler, selbst die namhaften, überzeugen nie. Diese Figuren könnten gut in irgendeinem Schwarzen Loch verschwinden und das wäre dann eine gute Sache für die Welt.


Ein FILMtabs.de Artikel