Sleepy Hollow

GB/USA 1999 (Sleepy Hollow) Regie Tim Burton, 144 Min.

New York, ein neues Millenium steht bevor. Es ist das Jahr 1799. In der niederländischen Siedlung Sleepy Hollow, außerhalb der Stadt, köpft ein kopfloser Reiter reihenweise die wichtigsten Köpfe des Dorfes hinweg. Ein idealer Fall für Ichabod Crane (Johnny Depp), dem Ur-Ur-Ur-Ur-Opa von Akte X-Fox Mulder. Crane ist ein moderner Kriminologe, sehr von sich selbst überzeugt, er glaubt nicht an Geister und nervt seine Vorgesetzten. Deshalb gibt man ihm nur allzu gerne diesen kopflosen Fall.

In Sleepy Hollow kreist Crane direkt die Honoratioren ein, bekommt aber statt Geständnisse nur die schaurige Geschichte von einem Schlächter aus Deutschland zu hören, der als kopfloser Reiter sein Unwesen reibt. Der Stadtmensch Crane sucht nach rationellen Erklärungen bis er in einem glänzenden Moment des Erstaunens selbst Zeuge einer grausigen Enthauptung wird. Während er das Übersinnliche akzeptieren muss, melden sich auch längst vergessene Alpträume aus seiner Kindheit: Eine zauberhafte Mutter wird von einem bedrohlichen Mann der Bibel brutal ausgetrieben. (Ganz wie bei Lars von Triers "Geistern" die Austreibung der Weisheit durch Kirche und Wissenschaft erfolgt.)

Gern läßt sich der um Fassung ringende Crane von der jungen Katrina van Tassel (Christina Ricci) pflegen und verzaubern, doch ein Verdacht quält ihn: Ist Katrina gar die Hexe, die den kopflosen Reiter antreibt ...

Die Geschichte vom Kopflosen Reiter gehört zu den alten amerikanischen Horrormythen und soll in den USA allgemein bekannt sein. Regisseur Tim Burton gelang nach Washington Irvings Story "The Legend of Sleepy Hollow" ein wunderbar grausiger Horrorfilm, mit traditionellen Bildern und einigen originellen "Twists". Die schaurigen Farben versinken dabei fast im Schwarzweiß. Danny Elfmans Musik allein sorgt schon für Gänsehaut. Burton ist spürbar ganz in seinem Element. Er bewundert und imitierte den Stil der Horrorfilme aus den Fünfzigern und Sechzigern der letzten Jahrhunderts, vor allem den der legendären Hammer-Produktionen.

Etwas davon war schon immer in Burtons Meisterwerken zu spüren: Er machte sich an der filmischen Wiedergeburt Batmans verdient, schuf einzigartige Meisterwerke wie "Edward mit den Scherenhänden", "Ed Wood", "Beetlejuice", "Mars Attacks", produzierte "Nightmare before Christmas".

Vor allem durch die Rolle Johnny Depps als Hightech-Clown mit geheimnisvollen Malen an den Händen fügt sich Spaß zum spannenden und schaurig schönen Schrecken. Bereits als Ý"Edward mit den Scherenhänden" und als "Ed Wood" spielte Depp für Tim Burton. Als "Hessian Soldier" - ein hessischer Legionär - lässt Christopher Walken seine geschliffene Schauspielkunst aufblitzen. Christina Ricci erfüllt die Erwartungen, die man an eine ehemalige Tochter der "Addams Family" hat. Dazu gibt es Kurzauftritte vom Alt-Vampir Christopher Lee und von Martin Landau.

http://www.sleepyhollowmovie.com


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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