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Geister II

Dänemark 1997 (Riget II) Regie Larsvon Trier, Morten Arnfred, 286 Min.

Lars von Trier, der bislang mit jedem neuen Werk überraschte,realisierte mit "Geister II" die Fortsetzungseiner erfolgreichen Krankenhaus-Serie. ARTE zeigt nachWiederholung der alten Folgen ab dem23. Mai sechs neue Teile.

Das Werk des noch jungen vonTrier war bislang eine ununterbrochene Folge cinematographischerGlanzlichter: Nach dem Paukenschlag und Festivalerfolg "The Elementof Crime" (1984) konnte man den einfach produzierten und dochschockierenden "Epidemic" (1987) nur vereinzelt sehen. In "Europa"(1991) trieb vonTrier kunstfertige Kamerakapriolen, die einigen allerdings zuoberflächlich erschienen. Dann kamen 1994 die "Geister"und der sprunghafte, im Detail diskontinuierliche Stil aus Reality-TVund überdrehten TV-Serien ließ ihn auch bei seinemnächsten Kinofilm "Breakingthe Waves" (1996) nicht mehr los.

"Geister II" (dänischer Originaltitel: Riget II) entwickeltseine skurrilen Ereignisse erneut aus dem Gegensatz zwischen altenMythen und aufgeklärter Wissenschaft: Das dänischeReichskrankenhaus wurde auf dem Boden sumpfiger Färberteicheerbaut. Aus jüngeren Gründen der Vergangenheit geistert einOpfer medizinischer Menschenversuche in Gängen und Aufzügendes Krankenhauses herum. Die alte Frau Drusse ließ sich immerwieder einweisen, um diesem Geistermädchen zu helfen. Derdamalige Experimentator Aage Kroger (Udo Kier) wurde am Ende derersten Staffel als geisterhaft empfangene Frucht der ÄrztinJudith (Birgitte Raaberg) wiedergeboren. Gleichzeitig drang eineganze Schar von Geistern ins Krankenhaus ein.

Der ewige Kampf zwischen Gut und Böse spielt sich nun auch in"Geister II" ab - ein deutlicher Rückfall in bekannte Standards.Genau das ist zwar ein Prinzip von Serien, "Geister"hob sich aber - wie auch "TwinPeaks" - durch seine parodistische Reflexion der Serienwareintelligent und humorvoll von dieser ab. Der Stil der Serie bliebgelb, dreckig, verwackelt und hektisch. Doch die Schnitte wurdenzunehmend ruhiger. Vielleicht ein Einfluß von Ko-RegisseurMorten Arnfred, der in "Breakingthe Waves" schon Assistent vonTriers war. Die letzte Folge scheint dann überhastet dievielen Erzählfäden auf ein Ende zu trimmen. Aber nach demüberaus offenen Finale in dreisteter Cliffhanger-Traditionist nur eines klar: Die erfolgreiche Beschäftigungs-Maschineriefür dänische Filmkunst "Kingdom" wird in die dritte Rundegehen.

Günter H. Jekubzik


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

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