Die Deutschen in Cannes
Cannes. Montag erlebte Cannes den Empfang der Export Union, desZusammenschlusses deutscher Produzenten mit grausam typischer Musik,Leberkäs und absurden Kunsteinlagen. Damit könnte diesesEvent ganz unten auys landen, aber alle waren da: Von den BerlinerFestivalchefs De Hadeln und Gregor über die großen undkleinen Verleiher bis zu den Journalisten. Der deutsche Film warjeodch schon seit Tagen Thema in Cannes. Denn seit fünfaufeinanderfolgenden Jahren gab es keine (reine) deutsche Produktionmehr in den Hauptsektionen, bemerkte die Branchenzeitschrift"Hollywood Reporter". Nun wird eifrig diskutiert, ob die deutschenProduzenten eine stärkere Lobbyarbeit betreiben müssen odersogar "die Filme auf Französisch drehen sollen", wie DieterKosslick, der Chef der Filmstiftung NRW, zitiert wird.
Vertreten sind diesjährig in der Reihe "Un Certain Regard"das "Kleine Fernsehspiel" des ZDF "Plätze in den Städten"von Angela Schanelec und "The Shoe" der Kölner ProduktionsfirmaSchlemmer Film. Dazu versuchen mehr als zwanzig Filme auf dem Marktinternationale Käufer zu finden, darunter "Bandits","Der Campus", "Winterschläfer"oder "ComedianHarmonists".
Allerdings ist der Festivalauftritt der Export Union auch nichtder glänzendste: Während die Amerikaner und Britten ingroßen Zelten direkt am Festivalpalast auf sich aufmerksammachen und mehrmals täglich für Events sorgen, stellt dieetwas abseits gelegenene Blue Bar den Deutschen einen netten, intimenTreff zur Verfügung. Eine kleine, sonnenbeschienene Insel derRuhe im Cannes-Theater ist sehr reizvoll, aber vielleicht nicht diebeste Grundlage für große Filmgeschäfte.
Der entscheidende Grund für die herbeigeredete Cannes-Kriseist ein anderer: Auch wenn Deutschland weltweit bei derMedienprduktion an zweiter Stelle liegt und einen enormeninländischen Kinoboom hat, bei Festivals zählt - trotzallen Klüngels - nun mal die Qualität, und die ist bei allden deutschen Erfolgen rar gesät. Ein Problem, auf daßRegisseure und Kritiker schon seit langem hinweisen!
Auf ganz andere Art versucht der aus Aachenstammende Regissseur Michael Chauvistré seineLeih-Weihnachtsmann-Dokumentation "Schaumich nicht so böse an" international zu vermarkten: DieAutos der Croisette sind mit Flugblätter zu seinenVorführungen gepflastert und ein Haufen Weihnachtsmännerbei Temperaturen um 25° sorgt am Strand auf jeden Fall fürAufsehen!
| |
| |
Rubriken
- Berlinale 2006 (13)
- Berlinale 2007 (11)
- Berlinale 2008 (4)
- Berlinale 2009 (11)
- Berlinale 2010 (14)
- Berlinale 2011 (14)
- Berlinale 2012 (17)
- Berlinale 2013 (3)
- Berlinale 2014 (6)
- Cannes 2006 (3)
- Festivals (61)
- Impressum (1)
- Kritiken (15)
- Kritiken GHJ (2209)
- Kritiken LT (524)
- Locarno 2005 (5)
- Locarno 2010 (4)
Über
filmtabs
- Das erste Online Filmmagazin Deutschlands, seit 1996 - Über 3000 Artikel, Kritiken und Festivalberichte.
Es gibt 2,811 Artikel und 127 Kommentare.
Aktuell
- 26.11 The Green Prince
- 26.11 Der Koch
- 26.11 Auf das Leben!
- 26.11 Das Verschwinden der Eleanor Rigby
- 25.11 The Zero Theorem
- 24.11 Das Verschwinden der Eleanor Rigby
- 24.11 The Green Prince
- 24.11 The Zero Theorem
- 24.11 Kill the Boss 2
- 19.11 Die Legende der Prinzessin Kaguya
- 19.11 Keine gute Tat
- 18.11 Höhere Gewalt (2014)
- 18.11 Ein Schotte macht noch keinen Sommer
- 17.11 Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1
- 17.11 Bocksprünge