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Chocolat

USA 2000 (Chocolat) Regie Lasse Hallström, 110 Min.

Der raue Nordwind weht zwei in rote Capes gehüllte Gestalten in ein französisches Märchendorf, das eingefroren in Traditionen und kitschig auf einen Hügel drapiert ist. Vianne (Juliette Binoche) mietet mit ihrer Tochter Anouk einen verlassenen Laden, gestaltet ihn liebe- und kunstvoll zu einem Paradies der lateinamerikanischen Schokogenüsse um.

Dass dies ausgerechnet zur Fastenzeit geschieht, erzürnt den besonders moralischen Bürgermeister Comte de Reynaud (Alfred Molina) sehr. Allerdings hätte der sich jeden Genuss versagende Kathole auch zu jeder anderen Jahreszeit etwas gegen die Freude, die Vianne ihren Kunden bereitet. Die Köchin spürt, was die Menschen wollen und bereitet es ihnen als Trunk oder Süßspeise zu. Da verhilft eine Mischung aus Kakaobohnen und Chilischoten einer eingeschlafenen Ehe wieder zu Leben. Eine andere Frau (Lena Olin) wird mit Muntermachern vor ihrer Ehe gerettet.

Dem Kampf des Grafen gegen den sündigen Genuss hält Vianne immer neue Sinnenfreuden und ihre (Binoches) sehr schön dreckige Lache entgegen. Einige der engstirnigen, lustfeindlichen Bürger lassen sich erweichen und wechseln die Seiten. Die Situation eskaliert, als "Flusspiraten", umherziehende Zigeuner, anlegen und mit Roux (Johnny Depp) einen verführerischen Mann mitbringen. Der Comte redet vom "Unkraut ausrupfen" und ein frustrierter Ehemann entflammt sich am Funken der Fremdenfeindlichkeit.

Juliette Binoche präsentiert sich als getriebene Wohltäterin unter einen die Falten glättenden Weichzeichner, den selbst die reife Judi Dench nicht nötig hat. Johnny Depp ist wie "In stürmischen Zeiten" als fahrender Geselle zu erleben - eine Freiheit, die ihm gut steht. Carrie-Anne Moss ("Matrix") überrascht mit bravem Habitus.

So weit, so deutlich und mehr nicht. Ein alter Gegensatz in ein paar Figuren gegossen, dazu einige nette Scherze und dekorative Gestaltung. Das alles wirkt künstlich, ja sogar kunstgewärblich mit dem "ä" von "bäääh".

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