Drei Farben: Blau

Fr/Polen 1993, R: Krzysztof Kieslowski, 98 Min.

Das poetische Traum(a)stück des renommierten polnischen Regisseurs ergänzt die Schönheit seiner Bilder, seiner Musik und seiner Erzählung mit der Hauptdarstellerin Juliette Binoche. Als Frau eines verunglückten Komponisten verschließt sie sich vor der Welt, bis das letzte Werk ihres Mannes, eine Hymne für das vereinte Europa, immer stärker an die Öffentlichkeit drängt.

Nach dem Tod ihres Mannes, eines berühmten Komponisten, löst sich Julie radikal von ihrem bisherigen Leben. Sie schluckt alle blauen Erinnerungen herunter und verkauft den gesamten gemeinsamen Besitz bis auf ein "persönliches Konto". "Wichtig ist überhaupt nichts" - dieser Satz könnte von Kieslowski persönlich sein - wird zum Motto des Rückzugs in versteinerte Trauer. Nur unter Wasser weint Julie. Erst als Fragmente einer letzten Komposition zusammen mit Fotos einer nicht vermuteten Geliebten auftauchen, kehrt Julie in die Gesellschaft zurück.

Die Musik führt in diesem Film ein eigenes Leben, ist nicht dramaturgische Begleitung, sondern eine eigene Figur, die sich entwickelt und verändert. Die Momente der Musik kommen über Julie wie blaue Blackouts. Sie treffen einen ebenso wie die energische Schönheit Juliette Binoche (als Julie).Kieslowski, der ebenfalls für eine europäische Gemeinschaft arbeitet, wehrt sich in "Blau" gegen Kunst im Besitz von Einzelnen. Seine Musik für alle (von Komponist Zbigniew Preisner) vereint in der bewegenden Schlußsequenz alle Figuren des sehr schönen Films.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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