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Wer mich liebt, nimmt den Zug

Fr 1998 (Ceux qui m'aiment prendront le train) Regie PatriceChéreau, 120 Min.

Der Pariser Bahnhof Gare d'Austerlitz. Aus dem wirren Treiben kurzvor Abfahrt eines Zuge schält sich eine äußerstdivergente Gruppe heraus. Alle haben ein gemeinsames Ziel: DasGedenken und Begräbnis des Freundes Jean-Baptiste. Und seinWunsch war: " Wer mich liebt, nimmt den Zug". Seine Seelen- undBlutsverwandten, die jungen und alten Ex-Liebhaber bilden eine Reihevon homo- und auch heterosexuellen Beziehungskisten.

Die Handkamera holt intensives Spiel ganz nahe heran - underinnert damit zum Beispiel an Larsvon Triers "Idioten". Zuletzt inszenierte Chéreau dasMammuthprojekt "DieBartholomäusnacht". Das neue Kinowerk vom OpernregisseurChéreau wird vor allem von starken Songs (Björk, DevineComedy, Portishead) angetrieben, die immer wieder in den Filmhineinknallen. Bis zum unfaßbar schrägen und bewegendenTrauermarsch packt die geschlossene Situation. Dann zerstreut sichdie Gruppe zur Trauerfeier und obwohl die Spannungen eskalieren, kannder Film sein Tempo nicht halten. Die ruhigen Momente haben ihrenReiz, können allerdings mit ihrer Konzentration nicht mehrdurchgehend fesseln. Trotzdem begeistert der Film mit dem enormenReichtum hervorragender französischer Schauspieler wie ValériaBruni-Tedeschi, Charles Berlingund Jean-LouisTrintignant als verstorbener Jean-Baptiste und dessen Bruder.


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

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