Space Cowboys

USA 2000 (Space Cowboys) Regie Clint Eastwood, 130 Min.

Darf man über hilflose Rentner lachen? Wenn sie unbedingt zum Mond wollen, dazu die NASA austricksen und der 70jährige Clint Eastwood Regie führt - dann muss man sich amüsieren!

Nach vierzig Jahren kommt die große Chance für das ehemalige Astronautenteam von Frank Corvin (Clint Eastwood): Die NASA muss den russischen Satelliten Daedalus retten, der seltsamerweise mit amerikanischer Elektrik ausgestattet ist. Und Frank ist der einzige noch lebende, der diese uralte Technik beherrscht. Doch er stellt seinem ewigen Feind und Vorgesetzen Bob Gerson (James Cromwell) eine Bedingung: Nur mit seinen alten Kumpels will er den Schrott reparieren - und das auch nur vor Ort. Eine geriatrische Mission startet, wenn sich die alten Herren durch Seh- und Fitnesstests tricksen können ...

Zwar sind die "jungen Helden" Hollywoods nicht mehr alle in den 50gern angesiedelt. Doch im Schnitt sind Frauen bei glücklichen Paaren immer noch 20 Jahre jünger - im Film. Da erfreut es umso mehr, wenn sich die alten Herren kräftig über sich selber lustig machen: Bei drei "G" Beschleunigung wird selbst James Garner ("Detektiv Rockford", "Maverick") faltenfrei. Jerry (Donald Sutherland) testet Achterbahnen, kann hinter dicken Brillengläsern nur noch verschwommen sehen, ist aber noch auf jede Frau scharf. In der ersten Reihe streiten sich die Dauerkonkurrenten Frank und Hawk (Tommy Lee Jones). Sie sind erbittert vom Grimm, dass es vor vierzig Jahren nicht mit dem Mondflug klappte. (Stattdessen durfte ein Affe ins All!)

Nach humorvollen Einführungen und Vorbereitungen wird der Ausflug des Altersheim noch richtig spannend. "Space Cowboys" hat, wie immer bei Eastwood, besonderer Qualität. Allerdings merkt man, dass Eastwood die Technik, etwa beim Shuttle-Start, nicht wirklich interessiert. Sein gelungener Film konzentriert sich auf die sympathisch gezeichneten Menschen. Eine Gruppe von innerlich jung gebliebenen Spinnern, die sich ihren Traum bewahrt haben. Die unheimliche Schlußsequenz betont dabei, dass die dauernde Anwesenheit des Todes - alle Bekannten von Hawk sind tot - nicht nur ein Running Gag war.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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