Metro

USA 1997 (Metro) Regie Thomas Carter, ca. 115 Min.

Ein Spezialist für Geiselnahmen, der die Gefangenen nichtrausschießt sondern freiquatscht - das ist eine exzellenteRolle für den Komödianten und den"Beverly HillsCop" Eddie Murphy, der schon in Walter Hills "Nur 48 Stunden" gutin die actiongeladene Thriller-Umgebung paßte.

Sein Auftritt als Scott Roper ist eindrucksvoll: Die quirligeSchnauze kommt noch besser zur Geltung, wenn sie sich nicht nurselbst um Kopf und Kragen reden kann. Jetzt geht es um das Lebenvieler Geiseln. Doch die Lösung ist genial und fordert keineToten! Roper hat das Zeug zum Helden, wären da nichtSpielleidenschaft und Schulden, sowie dieser Job, der ihn von seinerFreundin entfernte und bald auch den Partner Sam umbringen wird. DieVerfolgung von Sams Mörder - eine erste rasante Actioneinlage -bleibt erfolglos. Doch Roper wird den raffinierten Juwelendieb undrücksichtslosen Killer Michael Korda (Michael Wincott) baldwiedertreffen: Bei einer Geiselnahme. Erneut kann Korda entkommen.Der Flucht verdanken wir eine wahrlich atemberaubende Verfolgungsjagddurch die Straßen von San Francisco. Immer schneller rast dieführerlose Straßenbahn zu der Endstation hinab. Auf undzwischen den Fahrzeugen liefern sich Roper und Korda Schuß- undSchlagwechsel. Ungebremste Crashsknallen in die Kamera.

Jetzt haben wir den einsamen Helden und seinen Todfeind, einekaputte Beziehung, die gerettet werden muß. Fehlt nur noch derBuddy - der anfangs ungeliebte, später unentbehrliche Partnerfür den Einsatz. Der bemerkenswerte Michael Rapaportübernimmt diesen (zu kurz gekommenen) Part desScharfschützen Kevin McCall. Rapaport, der schon 1992 in"Zebrahead" auffiel, zeigte zuletztin "Illtown", daß er mit seinenRollen wächst.

Der weitere Handlungsablauf birgt keine Überraschungen.Deutlich fällt der Film in zwei packende Actionteileauseinander, dazwischen ruht eine Pause für die Entwicklungverschiedener Beziehungen. Doch das Tempo drumherum stimmt, dieActionkomödie läuft gut. (Regisseur Thomas Carterinszenierte bislang einen Spielfilm, den überhaupt nichtauthentischen "Swing Kids" über swingenden junge Deutsche unterder Nazidiktatur.)

Eddie Murphy kommt nicht ganz in die Rolle des angeschlagenenHelden hinein, der mit letztem Einsatz um alles kämpfenmuß, was ihm lieb ist - kurz: Bruce Willis. Sein Gesicht bleibtzu selten ernst. Dafür ist er in seiner Komik unschlagbar.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

realisiert durch

Ein Service von

arena internet service

FILMtabs-Logo