Beverly Hills Cop III

USA 1994, R: John Landis, 104 Min.

Schon in den ersten Minuten schießen die Lacher los: Eddie Murphy grinst breit in die Kamera, um seine Fans zu begrüßen. Bei einer rasanten Auto-Demontage läßt sich der Komiker auch nicht durch den explodierenden Air-Bag von der Ballerei abhalten. Doch dies ist alles nur Vorspiel zum großen Action-Spektakel im Vergnügungspark Wonder World. Wer will sich um eine Handlung scheren, wenn mit der Multimedia-Waffe "Annihilator 2000" - samt CD-Spieler und Mikrowelle - scharf auf dauergrinsende Disney-Imitate geschossen wird? Bereits Orson Welles nutzte die Gelegenheiten eines Vergnügungsparks für das Finale von "Lady from Shanghai". Nach John Badhams "Ein Vogel auf dem Drahtseil" tummelt sich jetzt John Landis genüßlich in dieser reizvollen und dankbaren Filmumgebung. Dabei ist Murphys - im Film heißt er ja eigentlich Axel Foley - Rettungsaktion auf einem riesigen Spinnen-Karussell als Schwachpunkt schnell vergessen, wenn Popcorn-Maschinen explodieren, in der Geisterbahn Papp-Dinos mitspielen und immer wieder die nervige Erkennungsmelodie dudelt.

Die zweite "Beverly Hills Cop"-Fortsetzung, deren "Endlich ..." in der Werbung auf die überlange Produktionszeit von sieben Jahren verweist, überrollt mit einem Unterhaltungs-Overkill locker jeden Plausibilitäts-Gedanken. Doch auf diesem Niveau gelangen eine Reihe interessanter Einfälle. Mehrdeutig ist die raffinierte Drehbuchidee, die Schurken unter den Gängen von Wonder World zu verstecken. Sind diese Parks - mit Ausnahme von Euro-Disney in Paris - nicht auch ohne illegale Farb-Kopierer so wertvoll wie Gelddruckereien? Foley macht sich jedenfalls wieder aus Detroit auf, um bei seiner Gangsterjagd in Beverly Hills vor allem mit den örtlichen Gepflogenheiten und allen polizeilichen Regeln überhaupt in Konflikt zu geraten.

John Landis übertreibt dabei die Knallerei mächtig und erreicht in einigen Szenen den satirischen Biß seines alten "Kentucky Fried Movie". Dazu treten wie immer eine Menge Freunde aus dem Filmgeschäft auf: George Lucas ("Star Wars") darf nicht Karussell fahren und Joe Dante ("Gremlins") sitzt im Gefängnis.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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