Lebenslänglich

USA 1999 (Life) Regie Ted Demme, 108 Min.

1932, mitten in der Prohibitionszeit, geraten der Bankangestellte Claude (Martin Lawrence) und der kleine Gauner Ray (Eddie Murphy) an den Unterweltboß Spanky. Ihre Schulden zwingen sie zu einem brenzligen Alkoholtransport. Aus "spaßigem" Rassismus wird dabei eine lebensgefährliche und -länglichen Angelegenheit als der weiße Sheriff Pike Sündenböcke für seinen eigenen Mord braucht. Ruck-zuck sind Ray und Claude verurteilt. Sie landen als Stadtmenschen unter den Analphabeten im rückständigen und rassistischen Mississippi.

Das Urteil lautet "Lebenslänglich" - dabei werden einem nur wenige Minuten davon schon arg lang. Das Komikergespann Eddie Murphy und Martin Lawrence soll uns amüsieren. Die beiden Buddies streiten und helfen sich fortan, legen sich immer wieder gegenseitig rein. Der leichtsinnige, lebenslustige Ray verspielt alles, sogar die Uhr seines Vaters; Claude besteht ständig darauf, dass sein Weg der bessere sei.

Eine auf Murphy und Lawrence zugeschnittene Komödie - doch das Zusammenspiel der beiden bringt selbst in der Originalversion nicht viel Spaß. So weit so gewöhnlich ... doch in harten Nächten erträumen sich die Gefangenen Geschichten von "Rays Boom-Boom-Club". Beim bewegenden Blick in die Freiheit ahnt man wenigstens etwas von bewegenden Gefängnisfilmen wie "Das Leben ist schön".

"Lebenslänglich" wurde vom Verleih UIP wie eine heiße Kartoffel im Startkalender hin und her gerollt. In die nicht besonders ausgewogene Scherz-Suppe hat man noch einen "Blupp" schwarze amerikanische Geschichte gegeben. Aber das aufgesetzte Engagement ist trotz schwarzweißer Bilder und historischer Sequenzen nicht ernst zu nehmen. Jahrzehntelanger Streit um den laschesten Scherz leidet unter der Last der Maske - eine unglückliche Angewohnheit von Eddie Murphy. Hinter dem langlebigen Titel des Films von Ted Demme ("Beautiful Girls", "No Panic") versteckt sich ein filmisches Leichtgewicht mit schwach plaziertem Engagement und dem obligatorischen guten Weißen. Murphy - auch Produzent des Films - erweist sich immer noch als Goldgrube und bleibt ein begabter Komiker. Nur seine Stoffe sind selten erträglich, geben wir den Agenten die Schuld.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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