Dinosaurier

USA 2000 (Dinosaur) Regie Eric Leighton, Ralph Zondag, 80 Min. FSK ab 6

Dinosaurier sind eigentlich schon ziemlich lange "out". Spielbergs "Jurassic Park" scheint mehrere Erdzeitalter und unzählige Vermarktungszyklen zurückzuliegen. Doch Disneys digitale Dickhäuter beleben die Sauriersaga erneut, wobei der disney-typische Familiendrang allerdings noch altmodischer wirkt.

Es ist ein grandioses Saurierpanorama, das uns die Zeichner und Rechner vorführen. Inmitten dieser Urgewalt kullert ein hilfloses Ei herum, kurz davor, den Speiseplan hungriger Krallen zu bereichern. Doch letztendlich landet es auf einer von Lemuren bevölkerten Insel und so kann der kleine Saurier Aladar den Weg aller Mowglis, Bambis und Tarzans gehen. Er wird von den Äffchen aufgenommen und lebt trotz der Größenunterschiede glücklich über ihnen. (Wie schön auch, dass bei Disney selbst Saurier und Lemuren die gleiche Sprache sprechen!) Ein gewaltiger Komet vertreibt mit großartigem Feuerwerk Aladar und seine "Familie" von der Insel. Auf dem Festland findet er andere Saurier, doch auch deren Welt ist zerstört. Eine mörderische Wanderschaft beginnt, bei der Aladar erwachsen wird und letztlich den herrischen Führer der Herde besiegen kann.

Es ist alles so wunderbar und so gut gemeint didaktisch: HOFFNUNG stirbt erst, wenn der letzte Saurier verdurstet ist. Das Prinzip solidarischer GEMEINSCHAFT besiegt die Herrschaft der Starken. LIEBE überwindet alle Grenzen. TOLERANZ macht den Affen zur Mutter - oder war es umgekehrt? "Dinosaurier" ist wieder volle Kanne Disney, wobei die technische Umsetzung dieser Vorkriegsmoral faszinierend ist. Mimik und Fell der Affen sind in Detailgenauigkeit und in ihrer lebendigen Wirkung absolut erstaunlich. Die Panoramen und "Massenszenen" mit vielen verschiedenen Sauriern wirken atemberaubend. Das ist zwar kein "Primeur" - der IMAX-Film "Rex" und eine BBC-Serie sagen genauso gut aus - aber es reicht immer noch, um mächtig Eindruck zu machen. Da braucht es nicht der üblichen Zahlenspiele, dass etwa alle Kritiken zu diesem Film nicht mal soviel Speicherplatz brauchen, wie ein Einzelbild. Damit wären wir beim Komiker-Affen Zini, der beim "großen Disneyfilm" ebensowenig fehlen darf, wie die Wunsch, nach Hause zu finden und eine Familie zu gründen. Damit wieder viele kleine Disney-Zuschauer auf die Welt kommen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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