Bibi Blocksberg

Deutschland 2002 Regie: Hermine Huntgeburth Buch: Elfie Donnelly Mit: Sidonie von Krosigk, Maximilian Befort, Katja Riemann, Corinna Harfouch, Ulrich Noethen 95 Min.

Lange vor Larry oder Harry Potter zauberte das junge Hexen-Mädchen Bibi Blocksberg auf Hörcassetten eine enorme Popularität herbei. Die unweigerliche Verfilmung des Erfolgs "Bibi Blocksberg" gehört zum kleinen Hexen-Einmal-Eins des Filmgeschäfts.

Bibi ist ein außergewöhnliches Mädchen und eine frühreife Hexe, rettet sie doch schon im frechen Alter von 12 Jahren mit einer herbei gezauberten Wolke Kinder vor dem Feuertod. Zum Dank gibt es vom Hexenrat auf dem Blocksberg eine Hexenkugel, die eigentlich erst ab 15 verliehen wird. Da jedoch die schwarze Hexe Rabia ihre Kugel an Bibi abgeben muss, startet sie einen gemeinen Rachefeldzug. Zuerst leidet darunter Bibis Freundschaft zu Florian und dann droht die ganze Familie Blocksberg auseinander zu fallen.

Der brave Kinderfilm aus der Hexenküche von Produzentin Uschi Reich ("Pünktchen und Anton", "Emil und die Detektive" und bald "Das Fliegende Klassenzimmer") verwässert den Blocksberg-Stoff auf ein behäbiges Mittelmaß, um schon die Kinder an mageres Kinoniveau zu gewöhnen. Jede Szene wird unnötig zerdehnt, nach dem Abheben auf den Hexenbesen folgen immer unzählige Ehrenrunden, um diesen tricktechnischen Höhepunkt (siehe "Harry Potter") zu würdigen. Hier wurde jeder Schritt verfilmt, statt filmische Aussparungen zu nutzen. Das sieht alles nicht nur wenig aufregend aus, auch Anschlussfehler zeigen, dass es sich um eine sparsamere Produktion dreht. Modernisierungen machen aus der Hexenkugel einen Computer, der die von Rabia geklaute Formeln für ein Jugendelixier speichert. Sidonie von Krosigk kommt als Bibi mit lachendem und trotzigen Gesicht ganz gut über die Runden. Ulrich Noethen verlegt sich als Vater Blocksberg wieder aufs gröbere Spiel (siehe "Das Sams"), Katja Riemann macht als Bibis Mutter Barbara schmerzlich den Unterschied zwischen prominenten und guten Schauspielern deutlich. Nur Corinna Harfouch macht als gemeine Hexe Rabia ungemeinen Spaß und fügt ihrem breiten Repertoire eine weitere schräge Figur hinzu. Solch einer lieblosen Fließbandarbeit kann man nur baldige Vergessenheit wünschen, hex hex!


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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