Bella Martha

BRD 2001 (Mostly Martha) Regie Sandra Nettelbeck Mit Martina Gedeck, Sergio Castellitto 107 Min.

Sandra Nettelbeck gewann mit der Frauengeschichte "Mamma Mia" einen Ophüls-Preis. Man könnte sagen, sie macht Frauengeschichten, vor allem schlechte! Auch mit "Bella Martha" bleibt sie unangenehm bescheiden in Bild und Sujet, dass sich für den ZDF-Sonnabend anbiedert: Martha, eine freudlose Fachidiotin in Sachen Gaumenfreuden (Martina Gedeck) findet durch die Tochter der verunglückten Schwester und einen italienischen Kochkollegen (Sergio Castellitto) zum farbigen Leben zurück. Dies abgestandene, altbackene und abgeschmackte Geschichtchen ist ein unorigineller Hamburger im reichen Genre des Speisen-Films: Greenaways "Der Koch ...", "Hippolytes Fest", die "Bittersüße Schokolade", sogar "American Cuisine" und selbst "American Shrimps" unterhalten vielschichtiger und reizvoller. "Bella Martha" ist ein in seiner Simplizität ärgerlicher Rückfall in den deutschen Beziehungsfilm der 80er.

Nettelbeck rührt das Sentiment mit trivialen Schicksalsschlägen auf. Das strenge deutsche Arbeitsethos setzt sie gegen leicht italienische Lebensfreude. Im gelackten Bild sieht man die Wandlung vom schwarzweißen zum farbigen Leben. Martha ist zwar eine sehr erfolgreiche Superköchin doch eigentlich nur ein Dummchen - klasse Frauenfilm! Für die Romantik muss der Weichzeichner her - damit qualifiziert sich Nettelbeck endgültig für die Werbung oder den Seniorenabend beim ZDF.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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