Begegnung des Schicksals

USA 1999 (Random Hearts) Regie Sydney Pollack, 132 Min.

Ein gewaltiger Schock. Da stürzt ein Flugzeug mit dem geliebten Partner ab und unabwendbar steht eine schreckliche Entdeckung im Raum: Er/Sie war mit jemand anderem auf dem Weg in ein romantisches Wochenende. Wie geht man/frau damit um? Das zeigt Altmeister Sydney Pollack ("Tootsie", "Jenseits von Afrika") über zwei Stunden.

Er, der bislang sehr korrekte Polizist Dutch Van Den Broeck (Harrison Ford) nutzt auch illegale Möglichkeiten, um die Affäre posthum bis ins kleinste Detail aufzuwühlen. Dutch ist nicht nur als Ehemann zutiefst verletzt, auch als Berufsschnüffler, der zuhause nichts gemerkt hat. Sie, die Kongress-Politikerin Kay Chandler (Kristin Scott-Thomas mit nervigem Weichzeichner), blickt nur noch nach vorne, will nichts von Seitensprüngen wissen, die ihrer Wiederwahl im Weg stehen könnten.

Doch sie hat keine Chance bei diesem hartnäckigen Dutch, der sie gnadenlos zwingt, sich zu erinnern. Es ergibt sich eine leidenschaftliche Trauergemeinschaft. Einiges paßt - sie hat das Boot, er die Träume - doch Dutch vergräbt sich immer wieder in Erinnerungen und hört nicht auf, in der Vergangenheit zu wühlen. Die in den ersten Momenten der Anziehung mitreißende Romantik scheint schnell vorüber.

Trauernde Männer und ihre Probleme beim Abschied - seit "Message in a bottle" weiß das Kinopublikum: Das geht nie gut aus. Dutch steigert sich beruflich in den Versuch hinein, einen korrupten Kollegen zu überführen. Er rastet aus auf der Suche nach irgendwas, nach irgendeiner Begründung. Und Harrison Ford spielt dies alles sehr überzeugend - bis auf den irritierenden kleinen Ohrstecker. Auf der Tonspur klimpert Dave Grusin manchmal zu viel aber trotzdem gut. Während das Kino von immer gleichen Teenie-Filmchen überschwemmt wird, bietet Regisseur Sydney Pollack (selbst als Regisseur eines Wahlspots zu sehen) an, den Menschen ruhig ins Gesicht zu schauen, ihre Reaktionen, ihr Verhalten in dieser extremen Situation zu verfolgen.

http://www.begegnung-des-schicksals.de


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

realisiert durch
Ein Service von
arena internet service
FILMtabs-Logo