Sabrina

USA 1996 (Sabrina) Regie Sydney Pollack, 127 Min.

Sabrina, als Tochter des Chauffeurs häßliches Entlein und Aschenputtel zugleich, liebt abgöttisch David Larrabee, den Playboy-Sohn ihrer Herrschaftsfamilie. Nach einer romantischen Emanzipation vor Pariser Kulissen, nach einer Intrige und vielen Wirren findet sie zur wahren Liebe mit dem älteren, vernünftigen Bruder Linus Larrabee. Oder kurz gesagt: Eine affige Schnulze, in der sich Sabrina in einen schnulzigen Affen verliebt.

Selbst wenn man sich auf dies überkommene Märchen einläßt, bleibt es plump, wie Sabrina anfangs als Pummelchen eingeführt wird. Für einen so erfahrenen Regisseur wie Pollack, tauchen übermäßig viele inszenatorische Schwächen auf: Wenn Sabrina in Paris langsam und symbolisch das Riesenfoto von David mit neuen Eindrücken verhängt, ist das Bildsprache von Vorgestern und das tiefe Niveau einer Nachmittagsserie.

Linus Larrabee hat als einzige ernste Figur die meisten komischen Momente. Die meisten Gags bringt ein superflacher Bildschirm, um dessen Verwertung sich alles dreht. Noch flacher allerdings ist der Rest der Handlung. Auch bleibt Harrison Fords Linus immer ein netter Kerl, der hart spielt. Niemals ist er wie einst Humphrey Bogart der kalte Fisch, der von der Liebe weichgekocht wird.

Ein paar Bauten und nur wenige Scherze erinnern an das alte Drehbuch von unter anderem Billy Wilder, dessen Name im Zusammenhang mit diesem unnötigen Remake von "Sabrina" nicht genannt werden sollte. Ebensowenig wie der von Audrey Hepburn, die damals als Sabrina verzauberte. Julia Ormond hinterläßt mit albernem Lachen und stillosem Schmachten nur Lücken. Vor allem der Charme des Originals aus dem Jahre 1954 verflog gänzlich.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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