The Yards

USA 2000 (The Yards) Regie James Gray, 115 Min.

Leo (Mark Wahlberg) kehrt zu seiner New Yorker Familie zurück, nachdem er 16 Monate wegen eines Autodiebstahls im Knast war. Der junge, stille Mann ist reumütig, fest entschlossen, jetzt anständig zu bleiben. Eine große Familie - mit vielen bekannten Gesichtern - empfängt ihn: Sein alter Kumpel Willie (Joaquim Phoenix) gibt mittlerweile den großen Macker. Er macht Leos neuen Job bei einer Reparaturgesellschaft für städtische Eisenbahnen madig und verführt ihn zum schnellen Geld. Doch das schmutzige Bestechungs- und Sabotagegeschäft für Leos Onkel Frank (James Caan), den Chef der korrupten Eisenbahngesellschaft, geht richtig schief. Der nicht allzu helle Willi knickt beim diesem ersten ernsten Problem ein, die Polizei sucht einen Mörder und all die hehren Sprüche vom Zusammenhalt der Familienbande erweisen sich als romantische Fassade eines auseinander brechenden kriminellen Systems. Nur eine weinerliche Mutter (Faye Dunaway) und Willis Verlobte Erica (Charlize Theron) halten zum Verratenen bei dessen Versuch, anständig zu überleben.

Von Regisseur James Gray wurde nach dem mit sensationell viel Stil erzählten Vorstadt-Thriller "Little Odessa" viel erwartet. Aber "The Yards" enttäuschen. Das hat man alles schon mal besser gesehen. Die eindimensionale Geschichte mit film-klassischer Tragik entwickelt ihren schicksalhaften Sog in düsterer Umgebung. Die Welt ist schlecht, vor allem wenn man eine korrupte Familie hat und doch unbedingt teure Autos fahren will. Da werden Freunde gegeneinander aufgehetzt, aber diese Freundschaft war doch noch nie viel wert. Die Musik tönt dauernd bedeutend, die moralischen Konflikte kommen erst spät zum Zuge. Ein aufmerksamer Blick für das Milieu ist das einzig Bemerkenswerte.

Marky Mark Wahlberg zeigt wieder einmal ("Boogie Nights", "Three Kings"), dass er kein großartiger Schauspieler ist und reiht sich damit bei anderen schwachen Leistungen ein: Joaquim Phoenix bringt nur einfache Typen rüber. Da dies auch eine Spezialität von Charlize Theron ("The Astronauts Wife") ist, agiert sie vor allem als reizende Dreingabe.

http://www.theyards.de


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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