Terminator 3

USA 2003 (Terminator 3: Rise of the Machines) Regie Jonathan Mostow mit Arnold Schwarzenegger, Nick Stahl, Claire Danes 109 Min. FSK ab 16

Grob, aber effektiv: "Terminator 3" ist vor allem ein schepperndes Crash-Festival. Doch all die Stuntmen- und Effekt-Bemühungen sind auf der Evolutionsleiter der lauten Filme nur Mittelklasse. Fast 20 Jahre nach dem ersten Terminator lässt sich die damals halbwegs originelle Idee nur noch mit Marketing-Overkill verkaufen.

Ein Supervirus macht den Computersystemen weltweit zu schaffen. Wieder einmal drohen die Maschinen die Herrschaft zu übernehmen und da nur John Connor (Nick Stahl) sie zukünftig stoppen können wird, kommen aus der Zukunft ein Killer und ein Retter herein geschneit. Der neue Terminator heißt wie das Apple-Betriebsystem "X". T-X (Kristanna Loken) ist allerdings eine Terminatrix - übermächtig und attraktiv, ein Terminator-Terminator. Auf der Seite der guten Menschen (wie naiv!) kämpft ein altes T-Modell (Schwarzenegger), das höchstens als "gut gepflegt" auf dem Gebrauchtroboter-Markt durchgehen würde.

Als Mutterersatz - Sarah Connor wäre als kämpfende Oma nicht der Hit - dabei ist Catherine (Claire Danes), eine alte Schmuse-Bekannte Connors und sein zukünftiger Leutnant. Wenn die nukleare Katastrophe tatsächlich fast die ganze Menschheit vernichten wird. Denn in wenigen Charakterszenen wird John Connor als ein innerlich zerrissener junger Mann vorgestellt, der vor der Entscheidung steht, sein Schicksal zu erfüllen oder es abzuwenden. Es ist schon eine komplizierte Sache mit der Zukunft, ansonsten wird "Terminator 3" sehr schnell sehr schematisch. Der deutsche Geldabschreiber Intermedia International hat sein Geld in ein übersichtliches Geschäft gesteckt.

Im Film stehen mehrere Gedanken zentral: "Ab durch die Mitte", "Macht alles platt" und "Mit der Tür ins Haus fallen". Vor allem letzteres Prinzip wird wörtlich genommen: Mit Geländewagen, Feuerwehrauto oder Hubschrauber - immer geht es volle Kanne durch die Wand. Besonders Arnies Dialoge sind leicht zu memorieren ("I'll be back"), aber auch ansonsten ist die Satzlänge überschaubar: "I hate machines" und "Wir haben Computerprobleme"

Teil drei - nach T2 aus dem Jahr 1991 - ist durchgehend Kraftmeierei, von den angeblichen 174 Produktionsmillionen (für ein durchschnittliches Actionfilmchen) bis zu den großkotzigen Autos und all dem Rest. Zuerst gilt das Prinzip Mit-der-Tür-ins-Haus-fallen, dabei haben die Macher ihr Gewalt- und Explosionspotent dramaturgisch nicht unter Kontrolle. Der Film rumpelt und explodiert meist simpel vor sich hin. Nach James "Titanic" Cameron übernahm Jonathan Mostow ("U-571", "Breakdown") die Regie. Das wäre alles ganz normaler Mainstream-Alltag, wenn nicht vor wenigen Wochen Ang Lee mit "Hulk" gezeigt hätte, dass es auch anders geht, nämlich mit wesentlich komplexeren Figuren!

Schauspielerisch ist Claire Danes ("Romeo & Julia") in die Actionklasse abgestiegen und da wohl ganz gut aufgehoben. Sie wirkt ebenso oft peinlich wie der schauspielernde Bodybuilder Arnold S. aus Ö., der jetzt völlig vermessen Gouverneur Kaliforniens werden will. In der Abteilung Humor ist Schwarzenegger selbst der größte Scherz: Ob er nackig in eine Chippendale-Show platzt, die richtige Sonnenbrille sucht oder Merksätze mit maximal vier Worten loslässt - eine Karikatur einer Karikatur!


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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