Sex oder stirb

USA 2000 (Cherry Falls) Regie Geoffrey Wright, 91 Min.

Da hatte merkbar noch jemand den Hals voll von den unzähligen Teenie-Horrorfilemen, die uns im Dunkeln des Kinos anfallen. Und der (Autor Ken Selden) machte sich ein Spaß mit den Regeln und Klischees. Dass letztendlich doch wieder ein typischer Teenie-Horror herauskam, ist zum Schreien.

In der US-Kleinstadt Cherry Falls, Virginia (!) rafft - wie anscheinend im ganzen Land - ein schlitzender Serienmörder die Teenies hinweg. Sheriff Marken entdeckt die Gemeinsamkeit der Opfer: Alle, auch die Jungs, waren "Jungfrauen". Für die Schüler gibt es nur eine Lösung, die Gruppen-Entjungferung als große Sexparty. Lieber entehrt als entleibt. Ein verzweifelter Schuldirektor tobt und die puritanische Volksseele der USA schreit auf. Denn von Anfang an bestrafte der Teenie-Horror nur die sexuell aktiven Jugendlichen. Jetzt ist es umgekehrt.

Es gibt auch schön viele Verdächtige: der versetzte Ex-Freund Kenny, der punkige Klatschreporter und Transvestit Timmy ... Aber auch die typische alte Geschichte mit einem bösen Geheimnis. Und wieder erweist sich alles als raffinierte Rache an der solidarisch rechtlosen Gemeinde. Die Vergangenheit sucht die Heuchler heim.

In dunklen, grobkörnigen Bilder spielt sich unter der Regie des Australiers Geoffrey Wright ("Romper Stomper") das übliche Horrorszenario ab. Ein Haufen kopfloser - sinnbildlich und wörtlich - Jungspieler, die alle hoffen, durchzukommen. Nicht im Film sondern im Karriereroulette. Wobei man diese "Qualitätsauslese" besser mit einer Ziehung der blinden Glücksfee vergleicht. In zwei, drei Momenten blitzt Zynismus auf, ansonsten in kurzen, brutalen Flashbacks nur Messer bis zum finalen Blutbad, in dem jede Hoffnung auf einen außergewöhnlichen Film versinkt.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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