Schiffsmeldungen

USA 2001 (Shipping News) Regie Lasse Hallström Mit Kevin Spacey, Judi Dench, Julianne Moore, Cate Blanchett u.a. 110 Min. FSK ab 12

Der schwedische Regisseur Lasse Hallström "ver-filmte" mit den "Schiffsmeldungen" zum dritten Male hintereinander Literatur für Hollywood. Nach "Gottes Werk und Teufels Beitrag" sowie "Chocolat" geht nun E. Annie Proulx's Roman in Hallströms braven Bildergeschichten auf.

Verschwommenen Wischblenden fassen das Leben eines Verlierers von der Kindheit bis zu der Begegnung mit einer aufregenden Rothaarigen zusammen. Quoyle (Kevin Spacey) gibt man keine Chance für ein irgendwie interessantes Leben. Doch als seine Frau abhaut, bricht der stille Versager mit seiner sechsjährigen Tochter Bunny und einer resoluten Tante ins unwirtliche Neufundland auf. Ausgerechnet an dieser Sturm gepeitschten Umgebung wird der extrem wasserscheue Quoyle die Alpträume seiner Familie bewältigen ...

Erst hört die Tochter ein geheimnisvolles Singen des angeseilten Familienhauses. Schauerliche Visionen und erschreckende Gesichte tauchen auf. Doch Quoyle bleibt beharrlich, erkämpft sich eine Position als Lokalreporter und einen Platz im Herzen der rauen Einheimischen.

Die an sich starke Geschichte vom Kampf mit einem verdrängten Geheimnis wird hauptsächlich von den starken Darstellern getragen. Kevin Spacey steht der stille Leider Quoyle hervorragend. Den resoluten Gegenpart, die resolute Tante, verkörpert die britische Edelmimin Judi Dench. Auffällig, aber schnell aus dem Film verschwunden ist Cate Blanchett ("Heaven", "Bandits"). Die Australierin spielt in dem Familiendrama eine äußerst ungewöhnliche Rolle: Als rothaarige Verführerin verlässt sie ihren Ehemann und verkauft das gemeinsame Kind, wird aber mit einen frühen Tod bestraft. Danach geht es um die eigentliche, bewegend sein wollende Geschichte des stillen, ja zu stillen Mannes, der in der die Wurzeln und das grausige Geheimnis seiner Familie entdecken wird. Die Figuren kämpfen gegen die Elemente, doch bevor sich das alte Haus in einem stürmischen Akt der Befreiung losreißt, leidet die Glaubwürdigkeit an Kunstschnee und übertriebenem Studioregen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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