Safecrackers oder Diebe haben's schwer

USA/Deutschland 2002 (Welcome to Collinwood) Regie: Anthony Russo, Joe Russo Mit Luis Guzman, Michael Jeter, Patricia Clarkson, 86 Min.

Hmm, komischer Titel. Noch seltsamer ist allerdings der Film - einer der Sorte, bei dem man vor allem ahnt, wie es hätte sein sollen. Ganz wie beim Filmposter, das Robert Clooney etwas ungeschickt in ein ramponiertes Gruppenbild einmontiert, passt bei der Gangster-Komödie "Safecrackers" eine Menge nicht.

Weil Autoknacker Cosimo (Luis Guzman) einen "Bellini" plant, braucht er einen "Mullinski" - so klingt es im Gangsterslang. Auf ehrlich: Der gerade nicht ganz dämliche Cosimo sitzt im Knast und ein erkauftes falsches Geständnis soll ihm die Freizeit für das ganz große Ding verschaffen. Da sich mit wachsender Zahl der Beteiligten der Intelligenzquotient drastisch reduziert, weiß bald jeder vom geheimen Plan und Cosimo bleibt auf der Strecke. Trotzdem macht sich ein hoffnungsvoll verzweifeltes Sextett auf, um über eine Nachbarwohnung einen Juweliersafe zu knacken. Rosalind (Patricia Clarkson), Cosimos Freundin zieht die Fäden, Riley (William H. Macy) schleppt ein Baby mit sich rum, weil seine Frau im Knast sitzt. Pero (Sam Rockwell) will sich dauern prügeln. Knowhow holt man sich beim Safeknacker Jerzy (George Clooney). Dieser allen überlegene Trottel kann leider nicht dabei sein, weil er sich bei einem Bruch die Beine weggesprengt hat. ÝPersönliche Katastrophen reduzieren das Team, Slapstick dezimiert den kläglichen Rest an krimineller Leistungsfähigkeit.

Deppen verbünden sich mit Idioten - das kann nicht gut gehen, könnte aber komisch werden. Es musste sogar! Und das ist in jeder Szene zu spüren. "Safecrackers", das Remake eines Remakes (Louis Malles "Crackers") von Monicellis "Diebe haben's schwer", führt reihenweise alberne Typen vor, platziert sie in cool-schräge Settings und lässt den Witz einbrechen. Doch leider gelingt es den Brüdern Anthony und Joe Russo nicht, die Figuren- und Szenen-Entwürfe in den Fluss einer lebendigen Handlung zu packen. Vieles bleibt hölzern und gewollt, da hilft auch der Jazz-Swing-Soundtrack wenig. Man denkt die ganze Zeit, das ist alles wie "Oceans Eleven", nur auf dumm, also auf "Fargo" gedreht. Und richtig: O11-Regisseur Soderbergh und Star George Clooney stehen als Produzenten hinter diesem Einbruch der Komik.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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