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Reine Nervensache

USA 1998 (Analyze this) Regie Harold Ramis, 103 Min.

Es ist tatsächlich eine ziemliche Nervensache für einen Analytiker, dem ein mächtiger Mafiaboß gegenübersitzt. Was soll man jemanden sagen, der dafür berüchtigt ist, andere Meinungen unsanft aus dem Weg zu räumen? Dieser Gangster-Job scheint allerdings auch eine anstrengende Nervensache für Paul Vitti (Robert De Niro) zu sein. Immer öfter überfallen ihn Angstzustände, zuschlagen kann er längst nicht mehr richtig und manchmal muß er sogar heulen.

Aber jetzt kann auch der Psychiater Ben Sobol (Billy Crystal) nicht mehr schlafen. Denn trotz Urlaub, bevorstehender Hochzeit mit Laura (Lisa Kudrow) und angeblich überfülltem Terminkalender, kann sich Ben nicht der unsanften Gewalt erwehren, mit der er Tag und Nacht von Vittis Handlanger Jelly (Joseph Viterelli) einkassiert wird. Die Zeit drängt. In zwei Wochen muß Vitti auf dem Treffen der Familien seine Macht zeigen.

Robert De Niro spielt endlich noch mal richtig den Paten - denkste! Wie ein Killer mit Schuldgefühlen ("Ein Mann, ein Mord") eignet sich auch ein depressiver Mafiaboß nicht, die Stadt zu regieren. Es sieht schlecht aus um die alten Helden: Während Joe Pesci auf MTV rappt, geht De Niro auf die Couch. Doch das Treffen des einfältigen Königs der doofen Gangster mit dem vergleichsweise ängstlichen Seelendokter ist ein treffliches Vergnügen. Der Alltag des Paten mal aus anderer Sicht bietet verrückte Ideen und vorzügliches Komödienspiel von Robert De Niro und Billy Crystal. Nur schade, daß der Handlungszwang den Spaß zum Ende hin etwas dünn werden läßt.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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