Eine Nacht bei McCool's

USA 2000 (One Night at McCool's) Regie Harald Zwart, 93 Min.

Jewel ist eine Frau und ein Klischee. Sie ist die Folie, auf der alle Männer ihre Träume projizieren. Es kann ganz lustig sein, zu sehen, was sich drei unterschiedliche Typen so vorstellen. Vor allem, wenn die drei wegen dieser Frau eine Beichte, eine psychologische Beratung oder einen Auftragskiller brauchen.

Randy (Matt Damon) trifft als bescheidener Kellner nach der Schicht eine verängstigte Jewel (Liv Tyler) auf dem Parkplatz. Eine wilde Nacht später liegt Jewels Ex-Freund erschossen vor der Theke und Randy übernimmt die Schuld. Der ermittelnde Polizist Charlie (John Goodman) sieht in Jewel das Opfer ihres neuen Partners Randy und tut alles Illegitime, was in seinen Kräften steht, um der armen Frau zu helfen. Der aalglatte Anwalt Carl (Paul Reiser) berät derweil die hilflose Frau Jewel, die es ihm dafür knallhart besorgt. Michael Douglas war mit seiner neuen Produktionsfirma Furthur hinter den Kulissen für diese "Nacht bei McCool's" verantwortlich und spielt den schmierigen Bingo-Killer Mr. Burmeister, der das Chaos um die femme fatale aufräumen soll. Allerdings ist fraglich, ob selbst der harte Kerl der Sirene widerstehen kann.

Drei Beichten liefern drei witzige Perspektiven, mittendrin hat Jewel ihren märchenhaften Auftritt. Eher komödiantisch mit vielen Überraschungen als kriminalistisch erzählt der Niederländer Harald Zwart seine schwarze Geschichte. Es ist ein amerikanischer Käfig voller Narren, ein flotter Blödsinn mit den typischen US-Zutaten Mord, Raub und Eifersucht. Jewel spielt die Klischee-Palette vom Naivchen bis zur Trickbetrügerin rauf und runter. Am Herzen liegt ihr allein ein Poesiealbum der Konsumträume aus dem Möbelkatalog. darstellerische Leistungen sind nicht besonders gefordert. Bis zum albernen Village People Finale, das über Leichen geht, spielen alle ihre Typen ohne Kniff oder doppelten Boden durch. Die geniale Gestaltung des Films wiegt Lücken in der Substanz teilweise auf.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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