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Mal sehen, was draus wird

Er stammt aus Aachen, arbeitet an seinem Abschlußwerkfür die Münchener Hochschule für Film und Fernsehen(HFF) und seine letzten Regiearbeiten ("Eine zufälligeBegegnung", "Amore") waren stark kopf- und redebetont. Jetztüberraschte MichaelChauvistré mit dem kurzen Dokumentarfilm "Mal sehen, wasdraus wird", den er zusammen mit Patrick Hörl immecklenburgischen Lübzin drehte. Angenehm zurückhaltendsahen sich die beiden Jungfilmer das Dorf zur Zeit der ersten undletzten freien DDR-Wahlen im März 1990 an.

Ein älteres Paar erzählt offen und natürlichüber ihre Geschichte in der DDR, Veränderungen,Zukunftsängste und -hoffnungen. Der allgemeine Tenor "Mal sehen,was draus wird" ist begleitet von häufigen, schweren Seufzern.Es ist nicht klar, wie lange die Eier von den paar eigenenHühnern noch verkauft werden können und auch die ehemalsfunktionierende Rohstoffrückgewinnung liegt danieder und keinerweiß, wohin mit Altglas und Altpapier. Manchmal wird das Videoauch komisch, zum Beispiel wenn der Wahlleiter stolz die korrekteEinhaltung der westlichen Regeln präsentiert, aber deutlichzeigt, wie fremd sie ihm sind. Doch nie macht es sich in der Art vonvielen Großproduktionen ("GoTrabi go") über die Menschen der Ex-DDR lustig. Dieeinfühlsamen Beobachtungen von MichaelChauvistré und Patrick Hörl wurden auf den Mannheimerund den Oberhausener Filmtagen mit lobenden Erwähnungen derJurys belohnt. Dem Aachener Filmhaus ist es zu verdanken, daßMichael Chauvistré persönlich den Film vorstellenkonnte.

"Mal sehen, was draus wird" - auch aus den weiterenFilmen Michael Chauvistrés.


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

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