Little Nicky

USA 2000 (Little Nicky) Regie Steven Brill, 91 Min.

Was zum Teufel treibt den gehörnten Pferdefüßigen bloß immer wieder ins Kino? Jetzt kommt die witzige Variante von "Exorzist", "Omen" und "Rosmaries Baby", bei der die ganze Satanei zum Glück nicht mehr teuflisch ernst genommen wird.

Nicky (Adam Sandler) ist ein stiller Hardrocker, der sich gar nicht erst mit den Brüdern um sein Erbe streiten will. Im Gedankenringen gegen sie verliert er sowieso immer und auch sonst hätten ihn die Brüder ruhig Aschenputtel nennen können. Er kann nur kleine Gemeinheiten vollbringen, wie eine Coke in Pepsi verwandeln. Der selbst für einen Teufel sehr gemeine Adrian und der gemeingefährliche Muskelprotz Casius können es hingegen nicht erwarten, Papa den Thron zu entreißen. Ach ja: Papa ist Herrscher der Unterwelt, der Satan, Teufel, Mephisto ....

Die rebellischen Brüder verschwinden irgendwann nach New York und versperren den Nachschub übler Seelen. Nun muss Nicky die Hölle retten und vor allem Papa, der sich langsam in seine Körperteile auflöst. Eine Woche hat der sanftmütige Sohn Zeit, um die Ausreißer in einer Zauberflasche zu fangen und wieder nach unten zu befördern. In New York erwartet Nicky die sprechende Dogge Mr. Beefy als hilfreicher Führer. Mehrere Fehlversuche, die Nicky unter eine U-Bahn und einen Bus befördern, zeigen wie nötig das auch ist.

Den Stoff kennen wir von King Lear, aber spielte da auch der Herr Hitler mit, der täglich eine Ananas in den Hintern geschoben bekommt? Solch grobe Strafe passt gut zu dem groben Humor des Films. Nickys routiniert inszenierte Geschichte (Kamera Theo van de Sande) verläuft abgedreht schräg mit vielen kleinen Perversitäten und Sprenkeln schwarzen Humors in der Art von Monty Python. Die "Starship Trooper" werden ebenso zitiert wie der Glöckner von Notre Dame, Pacinos "Scarface" oder Lynchs "Elefanten-Mensch".

Der Satansbraten wird diesmal gespielt von Adam Sandler, der dem Film sichtbar einige Ideen, darunter auch eine kleine Geschichte seines ersten eigenen Kurzfilms beisteuerte. Er läuft mit einer Dauer-Grimasse und der Stimme des Brando-Paten herum. Harvey Keitel tritt als Oberteufel auf, was sehr an Karneval erinnert. Quentin Tarantino warnt als blinder Priester vor der Anwesenheit des Teufels. Die bereits "stigmatisierte" Patricia Arquette gewinnt Nickys Herz.

Der schräge Spaß zeigt durchaus treffenden und gelungenen Humor, aber auch eine zu bunte und alberne Mischung, um den Film wirklich empfehlen zu können.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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