Glauben ist alles

USA 2000 (Keeping the Faith) Regie Edward Norton, 127 Min.

Es ist ein reges Hin und Her quer über die Konfessionsgrenzen in New York: Ein betrunkener, katholischer Priester hält seine Beichte am Tresen eines irisch-buddhistischen Wirtes mit angeheirateten jüdischen Verwandten.

Die ungewöhnliche Geschichte erzählt von einem Priester (Edward Norton) und einem Rabbi (Ben Stiller). Seit ihrer Kindheit waren sie mit Anna (Jenna Elfman, "EdTV", "Krippendorfs Tribe") befreundet. Mittlerweile sind beide Stars und Alleinunterhalter ihrer jeweiligen Kirchen: Äußerlich zwei coole Gottesjünger im Auftrag des Herrn und innerlich auch ganz schön flott drauf. Jake holt sich Gospelunterstützung in die Synagoge und gemeinsam planen sie einen ökumenischen Karaokee-Club. Sie nennen sich "God Squad", was ihnen beim miesen Basketballspiel aber nicht besonders viel hilft.

Die Rückkehr Annas bringt allen viel Spaß und nur einen Hauch von Eifersucht. Sie ist eine coole Businessfrau mit einer besonderen Beziehung zu ihrem Handy, das in einem Strumpfband am Bein vibriert. Anna hat noch den Schalk aus Kindertagen im Augenwinkel. Kompliziert wird es erst, als Jake (Ben Stiller) und Anna verliebt übereinander herfallen. Der Rabbi Jake hat Angst, sich öffentlich mit einer ''Schickse'', einer Ungläubigen zu zeigen. Seit sein Bruder eine Christin heiratete, brach die Mutter den Kontakt mit dem Verräter ab. Für Brian ist Sex eigentlich kein Thema, doch plötzlich bemerkt auch er besondere Gefühle für Anna ...

Was sich wie ein heißes interkonfessionelles Eisen anhört, ist vor allem eine mal andere romantische Komödie. Es gibt einige Slapstick-Einlagen, ihr Humor ist öfters etwas grob, bleibt aber immer sehr sympathisch. Dazu tragen vor allem die positiven Hauptfiguren bei. Edward Norton wirkt als Schauspieler in seinem Regiedebüt jedoch schwächer als sonst. Und wie seine Figur, der Priesters Brian, vertändelt sich die nette, sympathische Komödie oft. Sie ist dann nur noch nett und nicht mehr spritzig, überraschend oder ideenreich.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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