Frauen unter sich

USA 1999 (Agnes Browne) Regie Angelica Huston, 92 Min.

Irland 1967. Als Witwe kämpft Agnes Browne (Angelica Huston) im Arbeiterviertel Dublins um ein anständiges Leben für ihre sieben Kinder. Man lebt größtenteils von der nachbarschaftlichen Solidarität in einer kleinen Gemeinschaft aus Friede, Freude und Eierkuchen. Der große Traum der tapferen Mutter Agnes ist ein Tom Jones-Konzert, doch schon für das Begräbnis ihres Mannes mußte sie sich Geld leihen und der lokale Geldhai verführt zudem den Sohn zum Glücksspiel.

Die exzellente Schauspielerin Angelica Huston ("Hexen, hexen", "Addams Family") kehrt mit "Frauen unter sich" zu ihren Wurzeln zurück: Sie kam als Kind nach Irland, als ihr Vater, der legendäre Regisseur John Huston, aus Protest gegen die Kommunistenhatz von McCarthy & Co. die USA verließ. Bis zum 12 Lebensjahr sammelte Angelica dort Erinnerungen, wurde später eine renommierte Darstellerin. Nach "Bastards out of Carolina" ist "Frauen unter sich" ihre zweite Regie, aber die erste, in der sie auch selbst mitspielt.

Die Geschichte mit einem Rock-Gott ex machina bleibt in Freud und Leid recht vorhersehbar und ist dazu auch schwach gespielt. Angelica Huston bemüht sich um etwas ordinären Touch, wirkt aber von der Doppelbelastung Regie und Schauspiel überfordert. Da sie eigentlich zu alt ist, muss der Weichzeichner dauernd helfen. Dazu krankt die ganze Geschichte an grundlegenden Fehlern: Wahrer Mangel ist nicht zu spüren, ganz im Gegensatz zu authentischer wirkenden Ken Loach-Filmen.

http://www.frauenuntersich.de


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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