Es begann im September

USA 2000 (Autumn in New York) Regie Joan Chen, 106 Min.

Sein Standard ist, die neue Liebe nach kurzer Zeit mit der immer gleichen Phrase abzukanzeln: Wir haben keine Zukunft, ich kann dir nur den Moment geben, blablabla ... Nur diesmal hat der reiche, reife Lebemann Will Keane (Richard Gere) die Falsche erwischt. Die zwar noch strahlend junge Lynn (Winona Ryder) könnte sterben, bevor Will seinen Standard losläßt.

Richard Gere glänzt wieder einmal als Richard Gere pur in diesem romantischen Herbst-Melodram, das als Komödie beginnt. Ihm muss niemand sagen, dass er perfekt ist - in der Rolle und als Schauspieler. Die glänzende 50er-Erscheinung Will hat jedoch einige moralische Fehler, er ist ein Schweinehund in edler Verpackung, dessen Fassade zerbröckelt. Seine vernachlässigte Tochter taucht anklagend auf und der Schürzenjäger beginnt nachzudenken. Ein wenig, denn dieses Rotz-und-Wasser-treibende Melodram bleibt ein oberflächliches Hollywood-Melodram. Winona Ryder erspielt sich mit einer typischen Hollywood-Krankheit - sie ist schön und todkrank - beste Chancen auf einen Pretty-Girl-Status. Kamera und Licht umschimmern sie mit einem Tiffany-Charme, mit dem Herbstgold, das New York vor allem in Filmen anhaftet.

Dass dies alles dem Genre entsprechend gelang, verdankt der Film auch der Regisseurin Joan Chen, die aus einem Land stammt, das Melodramen liebt. Die Chinesin wurde durch amerikanische Rollen ("Twin Peaks", "Der letzte Kaiser", "Zwischen Himmel und Hölle") bekannt, bevor sie mit "Xiu Xiu" ihre erste Regie vorstellte.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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