Daylight

USA 1996 (Daylight) Regie Rob Cohen

Ein Katastrophe in Hollywood! An sich nichts Neues, dennKatastrophenfilme kommen immer wieder in Mode. Als das "Erdbeben"(1974) ein "Flammendes Inferno" (1974) im riesigen Hochhausauslöste, konnte nur die Meldung "Die Flut bricht los" (1976)Rettung bringen. Es fehlte noch, daß sich ein weißer Haiin den Wassermassen verirrte.

Jetzt schien den Hollywood-Machern die Zeit wieder reif füreinen klassischen Katastrophenfilm, geschickt besetzt mit derschauspielerischen Katastrophe Sylvester Stallone. Während dieRush Hour sich über New Yorks Straßen und durch dieTunnels drängt, lernen wir eine ganze Reihe von Beziehungen undSchicksalen kennen: Die Familie mit dem seitenspringenden Vater, derBus voller Häftlinge, der Tunnelwärter und seine Liebe inder Schaltzentrale. Das Kinopublikum reibt sich die Hände undschließt Wetten ab, wer es denn bis zum Ende schaffen wird.Dann rast ein flüchtender Räuber in einen illegalenChemietransport, es knallt kräftig und die Riesenfalle unter demFluß ist zu.

Direkt zur Stelle ist Kit Latura (Sylvester Stallone), einehemaliger Rettungsmann, der nach ungerechter Entlassung aufChauffeur macht. Ein ehemaliger Konkurrent will Kit nicht rettenlassen, worauf das Drehbuch ihn direkt mit einem schnellen Todbestraft. So gelangt der verbissene Held durch riesige Ventilatorenin den Tunnel und verspricht den Eingeschlossenen Rettung. EinProfi-Abenteuerer im Messner-Stil muß als nächster dranglauben. Seine Kletterpartie startete medienwirksam mit einerVideoaufnahme für die spätere Verwertung. Aber ihmhätte klar sein müssen, daß dieser Film nur einenHelden zuläßt: Stallone.

Für feuchte Hände ist gesorgt bei diesem Abenteuer mitGefahren durch Feuer, Wasser und Hochspannung. Allerdings treibt dieSchar von Überlebenden nur die Routine des Genres an. DieFiguren werden extrem vernachlässigt. Die Bewährung in derNot, die Möglichkeit Ängste zu überwinden undGefühle auszudrücken - all das könnte interessieren,bleibt aber nur Beiwerk. Die Action wurde von Rob Cohen("Dragon: Die BruceLee Story", "Dragonheart") gutinszeniert, doch diese Art seelenlosen, einspurigen Kinos gibt esschon im Übermaß. So sind alle froh, wenn am Ende dasTageslicht sichtbar wird. Der Weg dorthin mit einem doppelten"Cliffhanger" rückwärtsbietet zumindest einen originellen Moment.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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