Blade II

USA/Tschechien 2002 (Blade 2: Bloodhunt) Regie: Guillermo Del Toro Mit: Wesley Snipes, Kris Kristofferson, Ron Perlman. 128 Min. FSK: ab 18

Dass unsere Monster menschlicher sind als ihre ach so humanistischen Schöpfer, ist mittlerweile ein bekanntes Bild. Aber was passiert, wenn die Ausgestoßenen selber wieder ihre Außenseiter schaffen? Nachdem "Blade" mit Ästhetik und der Idee eines Vampir-Virus reizte, macht der Nachfolger die moralische Orientierung auf spannende Weise unsicher.

Treten, Schlagen, Schießen bleibt auch für die zweite Vampir-Action mit auffallendem Lack- und Leder-Design das Wichtigste. Als "Daywalker" schützt der Vampir Blade (Wesley Snipes) dank regelmäßiger Impfungen noch im Tageslicht die Menschen gegen seine Blutsbrüder. Doch plötzlich will sich eine Spezialabteilung der Nachtgestalten mit ihrem gefährlichsten Gegner Blade verbünden. Denn eine neue Vampir-Art, die Reaper, ist wie Cracksüchtige abhängig vom täglichen Blut der Blutsauger und breitet sich wie eine Epidemie aus. Mit einem Arsenal versilberter Waffen und Blendgranaten voller Tageslicht geht es in den Untergrund, in die Clubs und Kanäle der Vampire, wo anstelle des Blutes der Techno-Sound pulsiert ...

Die filmische Sonnenbrillensammlung "Blade II" ist vor allem "obercoole" Action. Im martialischen Styling zwischen "Matrix" und den "Glorreichen Sieben" angesiedelt, wird das dunkle Muskelpaket Wesley Snipes immer vorteilhaft ausgeleuchtet. Die akrobatischen Kampfeinlagen jenseits aller Gesetze der Physik setzen allerdings keine neuen Maßstäbe, sie bleiben hinter der Eleganz von "Tiger & Dragon" zurück, wirken künstlicher. Bemerkenswert sind jedoch Gestalt und Ursprung der Reaper, der Unreinen unter der Unreinen. Sie sind Bastarde von Nosferatu und Alien, kriechen leichenblass auf allen Vieren herum, klappen den Kiefer auf, um ihre Opfer zu verschlingen. Doch auch diese Mutanten erweisen sich als Opfer einer DNA-Manipulation, die Begegnung zwischen Kreatur und Schöpfer - ein Wendeltreppe thront als Doppelhelix im Hintergrund! - fällt als alter, packend gestalteter Topos atemberaubender aus als die meisten Action-Sequenzen.

www.blade2.com


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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