American Shrimps

USA 1997 (Eat your heart out / Abgeschmeckt) Regie Felix Adlon, 93 Min.

Drei Freunde sollt ihr sein, damit die rasante Karriere des einen und noch andere Gemeinheiten des Drehbuchs euch das Zusammenfinden nach dem Streit schwer machen.

Daniel (Christian Oliver), Samantha (Pamela Segall) und Peter (John Craig) genießen bescheiden ihr einfaches Leben und die Kochversuche Daniels in ihrem (wahrscheinlich unbezahlbaren) Loft. Daniels verführt mit Gaumenfreuden fast täglich neue Frauen, Peter streitet sich derweil mit seiner "Festen" und Samantha ist der gute Kumpel, der aber eigentlich mehr möchte. Wie es sich für Los Angeles gehört, wird Daniel mit Hilfe der verführerischen Agentin (Laura San Giacomo aus "Sex, Lügen und Video") zum kochenden Fernsehstar. Sein Rezept: Er berät während der Sendung telefonisch flirtend die Zuschauerinnen. Doch - auch das eine Platitüde - Geld macht die Freunde nicht glücklich, nur neidisch. Daniel muss nun fünf mal die Woche eine TV-Sendung zusammenbruzzeln, da funktioniert auch der letzte echte Telefonkontakt nicht mehr.

"American Shrimps" beginnt mit raschen Szenenwechseln flott, die Musik macht mächtig Schwung, das Essen ist unfaßbar verführerisch. Das übertüncht die bekannte Story mit Mutter-Sohn-Geschichten als sinnvolle psychologische Grundwürze und netter Ausstattungs- sowie Schauspieler-Garnitur. Aber das Schwarzweiß-Schema Erfolg oder Armut quält auf Dauer mit seiner Simplizität. Zudem braucht der Film ewig lange, bis "sie sich kriegen".

Vielleicht wurde deshalb die Koproduktion des TV-Senders ProSieben mehr als zwei Jahre lang verschoben und umbenannt. Der neue Namen greift raffiniert "American Pie" und "American Beauty" auf, hat aber mit dem einen so wenig zu tun wie mit dem anderen.

Und jetzt kommen noch die Sätze, die der Macher Felix Adlon bestimmt nicht gerne hört: Der merkbar deutsch-amerikanische Freundschaftsfilm stammt vom Sohn des renommierten Regisseurs Percy Adlon ("Out of Rosenheim", "Rosalie goes shopping"). Felix Adlon wuchs zweisprachig auf und arbeitete schon früh in der Produktionsfirma und bei den Filmen der Eltern mit. Hoffentlich zeigen seine nächsten Arbeiten mehr Profil als Handwerk.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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