101 Reykjavik

Island 2000 (101 Reykjavik) Regie: Baltasar Kormákur Mit: Victoria Abril, Hilmir Snaer Gudnason, Hanna Maria Karlsdóttir, Baltasar Kormákur 88 Min. FSK ab 16

So was gibt es einfach nicht - bislang jedenfalls: Hlynur (Hilmir Snaer Gudnason) ist eine einzigartige Schnarchnase, der auf äußerst frustrierende Weise durchs Leben schleicht. Bis er ein Verhältnis mit der Geliebten seiner Mutter anfängt. "101 Reykjavik", die Melo-Komödie aus Island, überrascht in vieler Hinsicht.

Ein Nichtstuer, ein depressiver Typ, der bei seiner Mutter wohnt und dessen 2.Heimat ein dunkler Club ist. Hlynur lebt überzeugt von der Sozialhilfe, sein ausdrucksloses Gesicht bildet nur den Rahmen um die dicken Brillengläser. Dass so ein Schlaffi die zentrale Figur eines witzigen, originellen und sehenswerten Film sein kann, liegt an der lebendigen und Ideen reichen Inszenierung von Baltasar Kormákur. Selbstverständlich ist Victoria Abrils (Aldomovars "Kika") Auftritt als lesbische Flamencolehrerin Lola ein Höhepunkt, doch auch die Story geht nach einer wilden Sylvesternacht in den falschen Betten richtig ab. "101 Reykjavik" ist - wenn man denn doch vergleichen will - eine Art nordisches "High Fidelity", das anfangs irritiert und überrascht, um am Ende viel Interesse zu gewinnen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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