Family Man

USA 2000 (Family Man) Regie Brett Ratner, 124 Min.

Weihnachtszeit ist Dickens-Zeit. Diesmal spielt nicht Michael Caine - neben den Muppets - den griesgrämigen Ebenezer Scrooge aus Dickens' Christmas Carrol. Nicolas Cage gibt im modernen New York den Händler, der durch eine Traumreise in der Heiligen Nacht zu einem besseren Menschen wird ...

Der kalte, knallharte Wall Street-Boß Jack Campbell (Cage), der einen guten Deal am Weihnachtsabend als das größte Geschenk für seine Mitarbeiter ansieht, wacht nach einer merkwürdigen Begegnung im bescheidenen Leben eines Familienvaters auf. Nach dem ersten Schreck lernt er, was Liebe, Fürsorge und Familie bedeuten können. Das Ziel der Übung ist erkannt, jetzt muss Jack noch Kate (Tea Leoni), die Frau seines Lebens, die ganz anders als im Traum auch eine eigenständige Geschäftsfrau ist, vom gemeinsamen Glück überzeugen.

Der Rollentausch fällt nicht so drastisch aus, wie Cages Hüllenwechsel "Im Körper des Feindes", aber dafür unterhalten die immer wieder neuen Überraschungen für den irritierten Karrieremenschen Jack. Das "romantische Weihnachtsmärchen" überzeugt vor allem durch die glaubhafte Verwirrung, mit der Jack in seinem neuen Leben herumtapst. Er berät sich mit der teilweise eingeweihten Tochter, die allerdings zuerst vermutet, ihr Vater wäre von Aliens ausgetauscht worden. Immer wieder entstehen aus dem einen Clou überraschende Momente. Jack und seine große Liebe Kate sind gute, komplette Figuren. Es wirkt besonders erfrischend so einen lebendigen Menschen wie Kate auf der Leinwand zu sehen.

Dagegen möchte man über die Klischees "Herz gegen Geldbörse" oder "Leben gegen Karriere" nichts mehr sagen. Der "Family Man" bringt halt gut Komik und Romantik, unterfüttert mit notdürftigem Inhalt.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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