Eve und der letzte Gentleman

USA 1998 (Blast from the past) Regie Hugh Wilson, 114 Min.

Es war mal ein junger Mann, derknallte einst im Urwaldwitzig witzig von einem Baum vor den nächsten. Jetzt kommtBrendan Fraser aus einem Erdloch gekrochen und alle Frauen fliegenauf ihn ...

Doch zurück zum Anfang. Vor 35 Jahren verbunkerte sich dersehr vorsichtige Wissenschaftler Calvin (Christopher Walken) unterseinem Haus, weil er die atomare Eskalation der Kuba-Krisebefürchtete. Jetzt gehen die Sicherheitstüren auf und Adam(Frazer), der 35 Jahre nur mit seinen Eltern in einemAtomschutzkeller lebte, kommt ans Tageslicht. Die ehemalsgutbürgerliche Gegend ist inzwischen mächtigheruntergekommen und der Barbesitzer über dem Ausstiegslochglaubt, Jesus zu sehen (dabei ist es nur Adam). Bald tritt derfreundlich naive Höhlenmensch auf seine Eve (AliciaSilverstone), die jedoch dauernd vor Männern davonläuft -vor allem vor so unglaublich süßen Hündchen auf zweiBeinen. Aber sie hilft ihm trotzdem, Nahrungsmittel für dienächsten paar Jahrzehnte einzukaufen und "ein Mädchenkennenzulernen".

Wie das ausgeht, ist klar - der Weg dahin sollte der Spaßsein. "Eve und der letzte Gentleman" ist etwas "Atomic Cafe" und einumgekehrtes "Pleasantville".Diesmal landet die angeblich heile Welt der 60er in 90ern, dieziemlich am Ende sind. Ist der unterirdische Bunker noch ein tollesAusstattungsparadies, muß Brendan Fraser ("Gods and Monsters")später allein in der neuen Welt für Spaß sorgen. Mitfreundlichem Dackelblick kann er reihenweise Herzen gewinnen, aberfür eine Hauptrolle reicht es eigentlich noch nicht. Damuß Alicia Silverstone nachhelfen und zeigen, was sie allesschauspielen kann: Völlig natürlich verliebt, kopflos mitvielen witzigen Gesichtern hat sie die besseren Momente. Derfürchterlich altmodisch spielende Christopher Walken ist o.k. -schön extrem und ohne viel Mühe unterhaltsam. DaßSissy Spacek mittlerweile doch älter aussieht, erstaunt sehr.

Renny Harlin produzierte die Sache, doch nur ein wenig vom demzündelnden Zeugs, das dauernd in seinen Filmen knallt, hattendiesem trägen Komödchen unendlich viel mehr Schwunggegeben. Die romantische Begegnung mit dem "Anderen" haben wir schonso oft und so viel besser("Zebo","Harald") gesehen.

PS: Daß der junge Mann aus dem Dschungel und dem Erdlochauch in "Gods and Monsters" dem besten Film des Jahres 1998, einezentrale Rolle spielte, wird hoffentlich auch bald in deutschen Kinoszu erleben sein!

 


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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