|
Doppelmord
USA 1999 (Double Jeopardy) Regie Bruce Beresford, ca. 120 Min.
"Auf die Flucht"
"Doppelmord" zeigt die spannende Jagd einer unschuldig verurteilten Frau auf ihren Ehemann, das angebliche Mordopfer. Der amerikanische Titel "Double Jeopardy" bezieht sich auf eine Kuriosität der amerikanischen Verfassung: Niemand kann wegen einer Tat zwei Mal verurteilt werden. Wenn man oder frau also die Gelegenheit hätte, jemanden zum zweiten Male umzubringen ... - kein Problem, nur zu, wenn's denn sein muss!
Libby Parsons (Ashley Judd aus "Simon Birch" und "Denn zum Küssen sind sie da") wird wegen Mordes an ihrem Mann verurteilt. Die Indizien sind erdrückend, eine Leiche wird jedoch nicht gefunden. Sechs Jahre Knast vergehen mit Frauensolidarität und maskulinem Stählungs-Stereotyp im Fluge. Wieder draußen steht Libby unter der besonderen Bewährungsaufsicht von Travis Lehman (Tommy Lee Jones). Und Lehman ist einer, der seine Aufgabe seeeehr ernst nimmt - wie man seit "Auf der Flucht" halt weiß. Tommy Lee Jones zeigt als Bewährungshelfer Härte und Herz. Nach einer dramatischen Flucht macht sich die extrem entschlossene, clevere und nur anfangs weinerliche Mutter auf, die Vergangenheit zurecht zu rücken. Und das Motto lautet diesmal "Nicht ohne meine Knarre!"
Demolierte Autos pflastern ihren Weg und stellen für Frau Rambo-Rammbock nie ein Problem dar. Libby ist so rücksichtslos wie die Rollen, die sonst nur männlichen Kollegen wie Harrison Ford oder eben jener Tommy Lee Jones spielen. Geena Davis fuhr auch schon mal eindrucksvoll diese Schiene, Sandra Bullock lief eher davon. Tommy Lee Jones spielt den gnadenlosen Bewährungshelfer mit eigener Geschichte und einer schmerzlichen Sehnsucht nach seiner Tochter exzellent. Seit seiner ersten Szene hat man Spaß an diesem einfühlsamen Raubein.
Nach "Auf der Flucht"
und "Auf der Jagd" sollte
diese dritte Fortsetzung mit Tommy Lee Jones als Jäger
konsequenterweise "Auf die Flucht" heißen - in der weiblichen
Form des Spektakels. "Doppelmord" liefert gut gemachte und gespielte
Unterhaltung - zwar nicht im Doppelpack, aber immerhin.
Bruce Beresford inszeniert im Action-Genre ganz interessant und
sorgfältig: In einer Schlüsselszene erschießt Libby
ihren Widersacher, der vor einem Spiegel steht. Er sinkt nieder, sie
taucht endlich befreit hinter ihm im Spiegel auf. Ansonsten bietet
die mit etwas Sentiment und New Orleans-Tourismus bestreuselte
Action-Kiste nichts Neues. Bis auf den unübersehbaren
Rollentausch und der ist für Hollywood schon eine Menge.
|
|
![]() |
![]() |
Rubriken
- Berlinale 2006 (13)
- Berlinale 2007 (11)
- Berlinale 2008 (4)
- Berlinale 2009 (11)
- Berlinale 2010 (14)
- Berlinale 2011 (14)
- Berlinale 2012 (17)
- Berlinale 2013 (3)
- Berlinale 2014 (6)
- Cannes 2006 (3)
- Festivals (61)
- Impressum (1)
- Kritiken (15)
- Kritiken GHJ (2209)
- Kritiken LT (524)
- Locarno 2005 (5)
- Locarno 2010 (4)
Über
filmtabs
- Das erste Online Filmmagazin Deutschlands, seit 1996 - Über 3000 Artikel, Kritiken und Festivalberichte.
Es gibt 2,811 Artikel und 127 Kommentare.
Aktuell
- 26.11 The Green Prince
- 26.11 Der Koch
- 26.11 Auf das Leben!
- 26.11 Das Verschwinden der Eleanor Rigby
- 25.11 The Zero Theorem
- 24.11 Das Verschwinden der Eleanor Rigby
- 24.11 The Green Prince
- 24.11 The Zero Theorem
- 24.11 Kill the Boss 2
- 19.11 Die Legende der Prinzessin Kaguya
- 19.11 Keine gute Tat
- 18.11 Höhere Gewalt (2014)
- 18.11 Ein Schotte macht noch keinen Sommer
- 17.11 Die Tribute von Panem - Mockingjay Teil 1
- 17.11 Bocksprünge