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Zauberhafte Schwestern

USA 1998 (Practical Magic) Regie Griffin Dunne, ca. 100 Min.

Es ist wie verhext, immer wenn Sally Owens sich in einen Mann verliebt, stirbt der bald darauf eines nicht zufälligen Todes. Es ist tatsächlich verhext, denn Maria, eine Vorfahrin der Hexenfamilie Owens, sprach vor Jahrhunderten diesen Fluch über ihr Geschlecht. Nun können die Owens-Frauen sehr wohl Männer und vieles mehr verzaubern, glücklich werden dürfen sie mit ihnen nicht. So kommt irgendwann auch Michael, mit dem Sally (Sandra Bullock) sich des Lebens erfreute und zwei Mädchen zur Welt brachte, unter den Laster. Sally leidet schrecklich, doch sie will weiterhin nichts von der Hexerei wissen, außer daß der Kaffeelöffel vielleicht mal selbständig umrührt. Ihre leichtlebige Schwester Gillian (Nicole Kidman) hingegen genießt das ungebundene Leben hemmungslos. Doch wie es sich für einen anständigen Familienfilm gehört, muß diese freche Freiheit mit Angst besetzt und bestraft werden: Gillians Liebhaber Jimmy Angelov (Goran Visnijic) wird gewalttätig, und nur mit vereinter Schwestern-Schlagkraft können Sally und Gillian ihn ruhigstellen - für immer. In wilder Panik holen sie ihn jedoch mit Magie wieder ins Leben zurück, obwohl sie ahnen, daß das, was zurückkommt nicht ganz geheuer sein wird. Man hat ja schließlich seinen Stephen King gelesen. Da auch die beiden schrulligen, aber erfahrenen Tanten das Hexenhaus verlassen haben, stehen Sally und Gillian nun allein einem Dämon, einem aufmerksamen Polizisten und einer unfreundlichen Nachbarschaft gegenüber ...

Im Prinzip geht es bei der ganzen Hexerei nur darum, die gewalttätigen und anders miesen Männer auszutreiben. Sally und Gillian sind also Hexen wie du und ich. So bietet "Zauberhafte Schwestern" eine breit kalkulierte Mischung aus Frauenfilm, mäßigem Gruseln und sicherer Romanze. Nach dem Roman "Im Hexenhaus" von Alice Hoffman setzten Produzentin Denise Di Novi und Regisseur Griffin Dunne (als Schauspieler bekannt aus Scorseses "Nach Mitternacht") vor allem die Stars Bullock und Kidman ins Bild. Nicole Kidman ist mit ihrer Ausdrucksfähigkeit für die Rolle der ambivalenten, später vom Dämon besessenen Gillian sehr gut besetzt. Von den zwei Bullock-Schnulzen zum Jahreswechsel (sie bekommt noch "Ein zweite Chance" am 7. Januar) ist dies die eingängiger gelungene - trotz eines sehr oberflächlichen Drehbuchs. Dazu mischt man ein paar spaßige Szenen, nette Zaubertricks und ein wildes Hexenbesäufnis - fertig ist die Zauberformel für einen Film, der seine Kosten locker wieder einspielen wird.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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