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Wir waren Helden
USA 2002 (We Were Soldiers) Regie und Drehbuch: Randall Wallace Mit: Mel Gibson, Madeleine Stowe, Greg Kinnear, Sam Elliot, Chris Klein 138 Min. FSK ab 18
Erneut verbreitet Hollywood millionenschwer die Mär vom heimtückischen Angriff kriegslüsterner Vietnamesen auf friedliche US-Soldaten, die in Vietnam wohl nur Schmetterlinge fangen wollten. Mel Gibson gibt sich auch für diesen patriotischen Schwachsinn her.
Die "wahre Geschichte" vom Vietnam-Krieg beginnt mit einer Niederlage französischer Soldaten in Vietnam. Amerikanisches Fazit: Die "Froschfresser" können nicht richtig kämpfen, die Schlitzaugen sind grausam. Mit diesem reichen Wissensschatz macht sich der Familienvater Hal Moore (Mel Gibson) Anfang der Sechziger auf, um mit einer speziell ausgebildeten Truppe viele Vietnamesen umzubringen. Schon fragt man sich, was das alles soll, das schießt der Film, der an deutlicher Propaganda nichts zu Wünschen übrig lässt, die Antwort zurück: Hal Moore zeigt, dass ein wahrer Offizier als erster den Fuß auf das Schlachtfeld setzt (Großaufnahme!) und als letzter den Hasenfuß macht (blutige Großaufnahme). So also war das damals mit der ersten "großen" Auseinandersetzung zwischen Amis und "Charly" - wer's glaubt ist idealer Hollywood-Konsument!
Im Rahmen der Aufrüstung von Hollywood ist "Wir waren Helden" nicht nur das erwartete Machwerk. Es zeigt sich im Geiste von Bush Jr. nicht nur ideologisch von vorgestern, auch die Machart hat sich seit den Marines-Muskelspielen von John Wayne nicht besonders entwickelt. Während hunderte, im Napalm verbrennende Vietnamesen nur dekoratives Feuerwerk erzeugen, muss ein beinahe enthäuteter Amerikaner als schreiendes Feigenblatt für die Grauen des Krieges herhalten. Um die verlogene Rührmaschine auf volle Leistung zu bringen, leiden zu Hause unter Führung von Madeleine Stowe die braven Soldatenfrauen mit.
Die ganze Kriegstreiberei ist so widerlich, dass man sich nicht an Kleinigkeiten aufhalten muss. Ein historisch bestimmt sehr interessanter Film werden die Militaristen behaupten. Dann sollte man sie allerdings fragen, wo die Amerikaner ausgebildet wurden, die vergewaltigten und das My Lai-Massaker ausführten.
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