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Weißer Jäger, Schwarzes Herz

("White Hunter, Black Heart", Regie: Clint Eastwood, 120 Min.)

Der große Regisseur John Huston drehte 1950 in Ostafrika den Film "African Queen" mit Humphrey Bogart und Katharine Hepburn. Sein Drehbuchautor Peter Viertel hielt seine Auseinandersetzungen mit Huston in dem Buch 'Weißer Jäger, Schwarzes Herz' fest. Clint Eastwood ging wieder nach Afrika, verfilmte den Roman und übernahm dabei die Hauptrolle des 'weißen Jägers John Wilson, unschwer als John Huston erkennbar.

Der Film "Weißer Jäger, schwarzes Herz" endet mit dem Beginn der Dreharbeiten zu "African Queen", dem ersten 'Action' eines gebrochenen Regisseurs. Nur dessen vorheriger Kampf, seine egozentrische Suche nach dem Sinn des Lebens in Abenteuern und extremen Herausforderungen stehen im Mittelpunkt. Diesmal ist es Johns Ziel, eine Elefanten zu erlegen. Dafür muß die Produktion warten -eine teure Unmöglichkeit im gewinnorientierten Filmgeschäft-, dafür werden Freunde weggestoßen.

Clint Eastwoods Image paßt wunderbar in die Rolle des rauhen Einzelgängers John Wilson/Huston. Mit dem Jagdgewehr in der Hand sitzt er an der Schreibmaschine und bearbeitet das Drehbuch. Als Darsteller setzt er sich mit der Faust für Juden und Schwarze ein. Es ist löblich das er diese Stellungnahme als Regisseur nicht vergißt. Auch harmlose Seitenhiebe gegen das Filmgeschäft werden ausgeteilt und die wenigen Anektdoten um die "African Queen"-Produktion sind nett anzuhören (Humphrey spricht mit seiner originalen Sychronstimme) und zusehen. Doch im Schneideraum fehlte die harte Hand . Zu oft gibt es drei Einstellung, wo eine gereicht hätte. Dadurch entsteht eine träger, behäbiger Erzähl-Rhythmus, der die Spannung zwischen wenigen dramaturgischen Höhepunkten überdehnt, was vor allem auffällt, wenn einen die Probleme von weißen (Lebens-)Jägern wie Huston, Hemmingway oder Eastwood fremd bleiben.

 


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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