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Velvet Goldmine

GB 1998 (Velvet Goldmine) Regie und Buch Todd Haynes, 120 Min.

Die 70er, der Glam Rock ... Wie war das noch? Damals, als die CDs noch so groß wie 'ne Pizza waren und man mit einer Nadel auf ihnen rumkratzte. Arthur (Christian Bale), ein aus England stammender Zeitungsjournalist bekommt in New York den Auftrag, sich zu erinnern. Und Arthur war damals mittendrin. In den Massen von Fans, die Brian Slade (Jonathan Rhys-Meyer), den androgynen Star von einem anderen Stern verehrten. In den Betten, in denen sich Brian mit seiner Frau Mandy (Toni Colette) aber auch mit dem amerikanischen Rockstar Curt Wild (Ewan McGregor) tummelte. Arthur war auch Augenzeuge, als Slade mit einem vorgetäuschten Mordanschlag von der Bühne verschwand. Es war eine Zeit, in der sich nicht nur die Musik von Rockern und Mods änderte, das Aussehen der Welt wandelte sich.

Ein faszinierendes Thema und klar, daß ein Regisseur wie Todd Haynes ("Poison") vom glänzenden, durchscheinenden Stoff begeistert war, von einer Zeit, in der die Grenzen verschwammen. Nur gemacht hat er daraus nichts! Vergeßt es! Vergeßt es einfach! Vergeßt jedes "War das nicht ein netter Song von Bowie?". Jede Hoffnung auf Zeitgefühl, Bowie-Biographie und Musikfilm. "Velvet Goldmine" ist schlicht stinklangweilig! Der Film fängt irgendwie mit Oscar Wilde und einem Kind aus den Sternen an und dann ist das Interessante schon - nach wenigen Minuten - vorbei. Die Story ist originell wie ein Oldie - wesentlich unterhaltsamer wäre: "Ziggy Stardust" auflegen! In fünf Minuten das Auf und Ab eines Stars miterleben. Und dann noch mal "Velvet Goldmine" hören (auch von Bowie). Bowie, den man dauernd zwischen den Bildern sieht, untersagte jede Verwendung seiner Person. Eine kluge Entscheidung - der Mann weiß seit Jahrzehnten, wie man gute Sachen und Geschäfte macht!

Originellerweise kommt aus der Schweiz - nicht gerade ein Epizentrum der Rockgeschichte - ein wesentlich besserer authentischer Film um einen Fan und dessen Leidenschaft für einen Rockstar: "F. est un salaud".


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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