Der Überfall

Österreich 2000 (Der Überfall) Regie Florian Flicker, 85 Min. FSK ab 12

Österreichs Filmszene hat nichts zu lachen: Haiders Gesellen nehmen sich direkt nach allen "Ausländern" die "linken Künstler" aufs Korn. Die Filmförderung wird mal eben auf Null gefahren und arbeitet sowieso sehr willkürlich. Doch Komödie ist, wenn man trotzdem lacht, und so machen Filme aus Österreich - Hanekes Alltags Horror ausgenommen - auf besondere Weise Spaß.

Nachdem es mit dem Überfall in den und dem Supermarkt nicht recht geklappt hat, findet der verzweifelt abgebrannte Andreas (Roland Düringer) in einer kleinen, dunklen Schneiderei Unterschlupf. Eher aus Verlegenheit zieht er die Waffe, doch jedem ist klar, dass hier nix zu holen ist. Aber als draußen die Polizei aufzieht, um den benachbarten Supermarkt zu umstellen, stecken drei Herren in der Klemme. Andreas, der Schneider Franz (Josef Hader) und der besonders mies gelaunte Kunde Böckel (Joachim Bissmeier) werden sich die nächsten Stunden das Leben schwer und uns viel Vergnügen machen.

Mit den beiden bekannten Österreicher Kabarettisten Joachim Bissmeier und Josef Hader ("Komm, süßer Tod") ist die beengte Situation eigentlich gerettet. Ihre schrägen Typen spielen sich raffiniert die Fallstricke zu, mit denen sie ihre unangenehme Zwangslage unnötig verlängern. Mal eskaliert die Situation, mal dümpelt sie im Absurden dahin, immer unterhält der schräge Humor der Herren. Regisseur Florian Flicker ("Halbe Welt", "Suzie Washington") gelang in seinem dritten Kinofilm eine ungewöhnliche Komödie mit gutem Spiel und kabarettistischen Qualitäten.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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