Training Day

USA 2001 (Training Day) Regie Antoine Fuqua, 122 Min. FSK ab 16

Mobbing bis aufs Blut: Wenn nach dem ersten Arbeitstag des Undercover-Polizisten Jake Hoyt bei seinem Vorgesetzten Alonzo Harris nur einer der beiden überlebt, muss es hart hergehen in den Straßen von Los Angeles. Diese Härte zeigt uns der ehemalige Werbefilmer Antoine Fuqua mit spürbarer Begeisterung.

Alonzo Harris ("Dirty" Denzel Washington) ist der super coole Obermac der Drogenabteilung. Zum Einstieg in den Übungs- und Bewährungstag lässt er den naiven Frischling Jake Hoyt (Ethan Hawke) erst mal ein Pfeifchen rauchen und kräftig saufen. Nach ein paar Lehr-Einheiten in Sachen Selbstjustiz - Alonzo nennt es "Street Justice" - geht es ans Eingemachte: Korrupte Staatsanwälte, gnadenlose Killer, knallharte Räuber. Und das sind erst die Guten in diesem Straßenkampf. Die Einführung ist für Jake extrem verwirrend: Der gute Freund von ein paar Stunden stellt sich als großer Dealer heraus und wird zum Abschuss freigegeben. Und im Rausch der neuen Eindrücke zeigt sich immer mehr, dass auch Alonzo nicht klar auf der richtigen Seite steht.

Es ist fesselnd, wie der Regisseur Fuqua die Aggressivität der Straße, die Spannung des Milieus, die Gefahr dieses Jobs mit unruhiger Kamera, überstrahlten Bildern und bissiger HipHop-Musik inszeniert. Denzel Washington glänzt als faszinierend verdorbene Gestalt, lebt im Slang auf, überzeugt mit seinen glaubhaften "Street IQ", haut einen förmlich um mit den beängstigenden Spielereien, die mörderischer Ernst werden. Es ist schade, dass der Film sich dann von der Action fortreißen lässt. Die wilden Schießereien nehmen überhand, der anfängliche, spannende moralische Zwiespalt, in den der Neuling gerät, löst sich in klare Fronten und Ziele auf.

http://trainingday.warnerbros.com


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

realisiert durch
Ein Service von
arena internet service
FILMtabs-Logo