The Time Machine

USA 2002 (The Time Machine) Regie Simon Wells Mit Guy Pearce, Mark Addy, Phillip Rosco, 96 Min. FSK ab 12

Vor allem den Rückwärtsgang legt diese neuerliche Verfilmung des Science Fiction-Romans von H.G. Wells (1866-1946) ein: Wie schon beim "Planet der Affen" begnügt sich das Remake eines erfolgreichen Vorgängers (aus dem Jahre 1960) mit Wiederholungen. Neue Ideen sind spärlich - selbst bei einer Reise in die Zukunft von 800.000 Jahren. Die Produktion verlässt sich ganz darauf, dass mit digitaler Tricktechnik alles viel besser aussehen muss.

Den zerstreuten Wissenschaftler Alexander (Guy Pearce aus "Memento") treibt ein schwerer Verlust und die Unfähigkeit, ihn mit seiner selbst konstruierten Zeitmaschine rückgängig zu machen, in die Zukunft. Während zwei Zwischenstopps zum Auftanken mit netten Zukunftsideen genutzt werden, geht es nach einer (langen) Weile mit Affenzahn in die ganz ferne Zukunft. In einigen Hunderttausend Jahren haben sich nach dem katastrophalen Auseinanderbrechen des Mondes neue Varianten des Menschen entwickelt. Die niedlichen Eloi vergnügen sich auf der Erde und werden von den garstigen Morlocks (gestaltet von Stan Winston) verspeist, die unter dem Boden hausen. Dass sich in dieser Aufteilung eine Sozialkritik widerspiegelte, wird zugunsten des psychologischen Themas aufgegeben: Der Held Alexander erreicht sein Ziel erst, als er aufgibt, die Vergangenheit ändern zu wollen und für die Zukunft lebt.

Jede Kinogeneration bekommt zumindest eine Zeitmaschine serviert. Wie gut bedient waren wir doch mit "Zurück in die Zukunft" - im Nachhinein gesehen. Angesichts solch simpel unorigineller Verschwendung eines Stoffes, der reichlich Spielereien und Ideen aufnehmen könnte, wünscht man sich tatsächlich zurück in die Vergangenheit.

Bemerkenswert nur noch, dass Simon Wells der Urenkel des Autors H.G. Wells ist, die Filmmusik vom Deutschen Klaus Badelt stammt und Jeremy Irons einen kurzen aber markigen Auftritt hat. Wenn dann die letzte Szene mit einer schönen Parallelhandlung über die Zeit hinweg zu spät originelles Kino zeigt, könnte nur noch eine Zeitmaschine die Zeitverschwendung des Kinobesuchs rückgängig machen ...


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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