The Scorpion King

USA 2002 (The Scorpion King) Regie Charles "Chuck" Russell Mit Dwayne "The Rock" Johnson, Michael Clarke Duncan, Kelly Hu 90 Min.

In Deutschland wird unter Führung von Staatsminister Nida-Rümelin über eine komplette Neuordnung der Filmförderung intensiv nachgedacht. Nicht ganz 100 Mio. Euro sind jedes Jahr in der Töpfen von Bund und Ländern - die gleiche Summe steckt Hollywood locker in ein drittklassiges Produkt wie "The Scorpion King", das völlig bedenken- und anspruchslos die Kinos verstopft.

Irgendwann, irgendwo in Nordafrika werden Mathayus (Dwayne Johnson) und sein Söldnerhaufen der Akkadianer beauftragt, den Despoten Memnon (Michael Clarke Duncan) umzubringen. Dass Mathayus' Bruder beim Mordversuch stirbt, erhöht die Rachlust. Behilflich beim Tyrannen-Töten ist eine wachsende Schar von Spießgesellen, die das Pulver, den Witz und die Modellmaße (Kelly Hu) erfunden haben. Wie es ausgeht, ist im Großen und Ganzen ebenso klar, wie bei den unendlich vielen Prügeleien auf der wüstentrockenen Strecke. So stellt sich bei erhöhtem Adrenalinfluss uninteressierte Langeweile ein, die von den zeitweise aufwändigen Tricks kaum gestört wird.

"The Scorpion King" ist eine Ausgliederung der Fortsetzung des Remakes von "Die Mumie". Klingt kompliziert, funktioniert aber ganz einfach: Wir machen das Gleiche so lange einfach noch mal bis es jemand merkt. So kommt eine Rand- und Actionfigur aus der Erfolgsfortsetzung "Mumie 2" zum eigenen Film. Die Herkunft des Hauptdarstellers - dieser Begriff passt eigentlich gar nicht mehr - sagt viel über unsere Filme und Zeiten: Dwayne Johnson ist unter dem "Künstlernamen" "The Rock" in der Wrestling-Szene bekannt. Er steigt als Scorpion King und als Schwarzenegger-Ersatz so richtig in den Filmring, dabei reicht es oberhalb der Muskelpakete gerade mal zu grimmigen Blicken. Aber wer lästert heute noch über "Conan", den Barbaren, mit dem Schwarzenegger die Minimal-Mimik kassenfähig machte?

So wird dies nicht der letzte Satz von Action-Figuren gewesen sein, der sich durch ein dürftiges Filmgerüst mit Wüstenkulisse und digitalen Tricks schlägt. In den Ruinen dieser Massenware kann man wie die Archäologen nach schlecht kopierten Fragmenten besserer Filmzeiten suchen. Damals als bei "Lawrence von Arabien" noch Figuren mit Herz und Seele durch die Wüste ritten ... Die Action-Achterbahnfahrt "The Scorpion King" ist reiner Leerlauf einer sich selbst reproduzierenden Bild-Maschinerie und somit ein starkes Argument für eine schlagkräftigere deutsche Filmförderung!

http://www.the-scorpion-king.com


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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