Sweet Home Alabama - Liebe auf Umwegen

USA 2002(Sweet Home Alabama) Regie: Andy Tennant Buch: C.Jay Cox Mit: Reese Witherspoon, Patrick Dempsey, Josh Lucas 108 Min. FSK ab 6

Die Hauptattraktion und das große Problem dieses Film sind eins: Reese Witherspoon. Ihr glaubt man nicht, dass ihre Figuren mitten im Leben stehen. Außerdem ist sie weder gute Komödiantin noch akzeptable Schauspielerin. Ihr traut man an sich nichts zu, als albern zu sein.

Als Modedesignerin Melanie Carmichel, die am Anfang einer großen Karriere steht, liegt New York ihr zu Füssen, sie will aber nur Weibchen vom Sohn der Bürgermeisterin sein. Dieser verwöhnt sie mit einem Overkill an Rosenblättern und Tiffany-Ringen zur Verlobung. Melanie willigt ein, muss aber vor der Hochzeit noch eine verheimlichte Ehe aus der Vergangenheit scheiden lassen. In einem Provinzkaff in Alabama hat sie als "Felonie Melanie" so ziemlich jedem einen bösen Streich gespielt. Doch alle lieben sie, vor allem ihr Noch-Ehemann Jake, den sie vor sieben Jahren verließ. Nach anfänglichem Entsetzen über die Welt, der sie einst entflohen ist, trifft Mel immer mehr alte Freunde und Jake hat auch inzwischen die Papiere unterzeichnet, also könnte der Film vorzeitig ein glimpfliches Ende nehmen, doch vor dem Happy End hat der Regisseur viel schlechten Film platziert.

Landeier sind in den USA groß im Kommen: Das Hohe Lied auf die simple Einfalt verbreitet auch diese völlig misslungene Komödie. Lahm, selten komisch, rührselig ohne Grund sind viele schlechte Filme, diesmal geht auch noch der Grundansatz schief. Da soll ein erfolgreiches, talentiertes Stadtmädel langsam erkennen, dass die Landeier gar nicht so einfältig sind, wie sie reden und tun. Nette Idee, aber in dem Film kann uns mitnichten vom Gegenteil überzeugen!

So kann man nur vermuten, dass hinter Filmen wie diesem oder dem Adam Sandler-Flop "Mr. Deeds" eine Kampagne des Simpel-Präsidenten Bush steckt, der seine Wesensart mit Hilfe Hollywoods populär machen will. Man geht davon aus, dass sich die Komplexität eines Films nach der niedrigsten Messlatte richtet, gilt dies bald auch für eine Präsidentschaft?


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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