Signs - Zeichen

USA 2002 (Signs) Regie und Buch: M. Night Shyamalan Mit: Mel Gibson, Joaquin Phoenix 106 Min. FSK ab 12

Mit "The Sixth Sense" und "Unbreakable" überraschte M. Night Shyamalan die Kinowelt, indem er ... überraschte: Die Enden waren Krönungen und Knüller außerordentlich guter Filme. Noch heute steht Höchststrafe auf das Ausplaudern vom Clou aus "The Sixth Sense"! Nun ist "Signs" erneut sehr spannend, ungewöhnlich komisch, aber die "Überraschung" am Ende ist so schal, dass sie einem alles Vorherige verdirbt.

Stell dir vor, du hast Kreise im Cornfield hinterm Haus. Du fragst dich, ob es ein Scherzkeks, ein Buchautor oder ein Alien war. Wenn du, wie der Vater Graham Hess (Mel Gibson), vor kurzen deinen Glauben aufgegeben hast, wird es etwas komplizierter. Doch Grahams mutterlose Familie - der jüngere Bruder, die beiden Kinder - ist angenehm bodenständig, so lässt sich packend nahe mitverfolgen, wie sich die Zeichen für eine Invasion Außerirdischer häufen. Der Hund spielt hinter dem Haus verrückt. Alle Fernsehsender zeigen nur noch Bilder von Kornkreisen auf der ganzen Welt. Und dann sind sie tatsächlich da ...

M. Night Shyamalan - im Film als panischer Arzt zu sehen - hält die Spannung der Gänsehaut durchgehend aufrecht. Jeden Moment kann etwas Unheimliches um die Ecke kommen. Doch zwischendurch amüsieren wir uns, etwa wenn die beiden Kinder Hüte aus Alufolie basteln, damit die Aliens ihre Gedanken nicht mehr lesen können! Mel Gibson spielt mit den beiden Kindern und Joaquin Phoenix glaubhaft gut die angeschlagene Farmerfamilie. Keine Minute langweilt, nichts wirkt uninteressant. Und dann stellt sich die typische Shyamanlan-Rezeption ein, man sucht nach Vor-Zeichen für eine überraschende Auflösungen des Ganzen: Ist die seltsame Tochter vielleicht schon längst außerirdisch? Züchten die Aliens im Cornfeld ihren Nachwuchs? Ist Bruce Willis im Raumschiff? Oder heißt der Schlitten Rosebud? Was allerdings im rasanten, atemberaubenden Finale geboten wird, ist eine Verfilmung von heißer Luft.

Erstaunlich, wie das Ende, bisher Trumpf und Joker für Shyamalan, sich so gegen ihn kehrt: Alles löst sich in Missfallen auf, man ärgert sich, dass man dem durchaus hochspannenden Film anderthalb Stunden aufgesessen ist. Was wurde aus der Glaubensfrage, die Graham und sein Bruder in sich tragen? Musste Grahams Frau ihr tragisches Schicksal nur für einen schnellen Gag durchleiden? Und was wollten die Aliens eigentlich? "Signs" ist ein fragwürdiges Vergnügen, voller Spannung und voller Anzeichen, dass Shyamalan sich mehr Zeit für den nächsten Stoff lassen sollte.

 


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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