Rollerball

USA 2001 (Rollerball) Regie John McTiernan Mit Chris Klein, Jean Reno, LL Cool J, 98 Min. FSK ab 18

Aus dem Jahre 1974 stammt die schräge Zukunfts-Idee, zwei Mannschaften mit Skates und Motorrädern im Kreis rasen zu lassen. Dabei ging es weniger darum, mit dem Ball irgendwelche Treffen zu erzielen, die Schläge sollten möglichst viele aus der gegnerischen Mannschaft treffen. Klar dass Action-Regisseur John McTiernan dass heute viel schneller, komplizierter, und bunter gestaltet.

Mittlerweile haben wir all die früher entworfenen Zukunftswelten hinter uns gelassen, die einstigen politischen und sozialen Warnungen interessieren niemanden mehr und so konzentriert sich McTiernan ganz auf seinen jungen, wagemutigen Amerikaner Jonathan (Chris Klein). Der sieht keine Zukunft mehr darin, auf dem Skateboard illegal durch die Straßen von San Francisco zu rasen und lässt sich für ein raues Spielchen in Kasachstan anwerben. Hier wird er zum Superhelden auf Skates, treibt die Wetteinsätze der lokalen Minenarbeiter und die Einschaltquoten weltweit in die Höhe. Doch Alexi Petrovich (Jean Reno), ein Ausbeuter der übelsten Sorte, der die Minen, das Fernsehen und die Polizei unter Kontrolle hat, will mehr Quote und geht dabei über Leichen ...

Besonders geradlinig knallt "Rollerball" auf seiner vorhersehbaren Schiene entlang. Angetrieben von Action ist dieser waghalsige, hirnlose Geschwindigkeitsrausch vor allem laut und ruhelos. Hinter den Prügeleien auf Rädern und Musikinstrumenten verbirgt sich nur der übliche Sportfilm. Allerdings erlaubt das Mäntelchen Science-Fiction auch dem Sport, sein hässliches Gesicht offen zu zeigen. Die nach Blut lechzenden Zuschauer unterscheiden sich kein bisschen von denen beim American Football oder Eishockey. Für McTiernan kann man eine seiner stumpfsinnigsten Arbeiten verbuchen - kein Vergleich zu anspruchsvoller Action bei "Stirb langsam" und "Jagd auf Roter Oktober" oder gar einem raffinierten Film wie "Thomas Crown" mit Pierce Brosnan. Aussagekräftig für den Wert dieser Arbeit war die Vorstellung des Pakets aus bekanntem Regisseur, Remake und deutschem Neuer Markt-Kapital in Cannes vor zwei Jahren: McTiernan hatte nach eigenem Bekunden keine Ahnung, an was er sich da verkauft hat.

http://www.rollerball.com


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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