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One Tough Cop

One Tough Cop

USA 1998. Produktion: Patriot Pictures, LLC. Produzenten: Martin Bregman, Michael Bregman. Regie: Bruno Barreto. Buch: Jeremy Iacone nach einer Vorlage von Bo Dietl und Ken Gross. Kamera: Ron Fortunato. Musik: Bruce Broughton. Schnitt: Ray Hubley. Darsteller: Stephen Baldwin (Bo Dietl), Chris Penn (Duke Finnerty), Gina Gershon (Josephine "Joey" O'Hara), Mike McGlone (Ritchie Lacassa), Paul Guilfoyle (Frankie), Victor Slezak (FBI Agent Bruce Payne), Amy Irving (FBI-Agent Jean Devlin). 86 Min. FSK: ab 16. Verleih: VMP. (Vertrieb: KHE)

Der vielfach ausgezeichnete, aber nach seinen eigenen Regeln lebende Polizist Bo Dietl (Stephen Baldwin, "Fled," "The Usual Suspects") glaubt so sehr an seine guten Absichten, daß es ihn nicht kümmert, mit Richie (Mike McGlone bekannt aus "The Brothers McMullen" und "She's The One") einen alten Freund bei der Mafia zu haben oder daß sein Kollege Duke (Chris Penn) alkohol- und spielsüchtig ist. Bis das FBI Bo mit kompromittierenden Fotos unter Druck setzt. Bald steckt er in einem mehrfachen Dilemma: Zwischen den offiziellen Polizei-Regeln, seinen eigenen Maximen (mit einer gehörigen Portion handfester, rechtloser Gewalt) und der Loyalität zu zwei Freunden, die wegen Spielschulden zu Gegnern wurden. Damit es so richtig hoffnungslos aussieht, beginnt Bo noch ein Verhältnis mit Josephine "Joey" O'Hara (Gina Gershon aus "Face/Off", "Bound"), Richies Freundin. Während es um die Karriere geht, an der Bo so hängt, muß auch der Fall einer brutal vergewaltigten Nonne ("Bad Lieutenant") abseits der Dienstordnung aufklärt werden. Der nur nach den Vorstellungen des Films rechtschaffene Polizist setzt sich an allen Fronten aufopferungsvoll ein, kann aber die Katastrophe nicht verhindern. Bo bleibt jedoch nach allem Polizist - kein Grund, sich auf den Straßen sicherer zu fühlen.

Die Story basiert auf der Biografie von Bo Dietl, einem ehemaligen Offizier der New Yorker Polizei, wobei nicht nur Roger Ebert sich wunderte, wie es Dietl gelang, so viele Klischees aus Cop-Filmen in sein Cop-Leben zu integrieren. Denn dicker konnten die Klischees und Standards kaum kommen: Die ach so aufrechten Cops schlagen sich fluchend durchs gefährliche Leben und bestimmen auf eigene Faust, was Recht ist. Schon die Riten der Männerfreundschaft zwischen Richie und Bo wirkten lächerlich, erst recht, wenn sie mit Machogehabe zerbricht. "One tough cop" ist so vollständig ein Genrefilm mit unzähligen wiedererkennbaren Elementen, daß man sich in dieses rundum mit Bekanntem gepolsterte Nest fallen läßt oder sich unendlich gelangweilt abwendet. Trotzdem gelang es Bruno Barreto ("Four Days in September"), mäßig, aber stetig packend zu inszenieren. Passend zur Standard-Produktion füllen die Akteure ihren Part anständig aus, mehr hätte nur unnötig irritiert.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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