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Night on earth

USA 1991 (Night on earth) Regie Jim Jarmusch, 126 Min.

Daß Stars allein einen Film nicht retten können, ist an Jim Jarmuschs reichhaltig gut besetztem "Night on earth" zu erkennen. Die fünf Teile des neuen Werks nach "Permanent vacation", "Stranger than paradise", "Down by law" und "Mystery train" werden nur durch eine Nacht und jeweils ein Taxi in Los Angeles, New York, Paris, Rom und Helsinki zusammengehalten. Ob diese Konstruktion ein Kniff oder eine Notlösung aus Ideenmangel ist, zeigt das unterschiedliche Niveau der Einzelteile. Die Konfrontation einer arriviert und geschäftig spielenden Gene Rowlands mit der jungen, frechen Winona Ryder bringt Spannungen und interessante Augen-Blicke in das "Cab". Auch der aus Dresden nach N.Y. eingewanderte Taxi-Driver Helmut (Armin Mueller-Stahl) macht die Fahrt mit seinem einheimischen Kunden komisch unterhaltsam. In Paris rettet es Beatrice Dalle mit einer typischen Rolle gerade bis zur Schlußpointe, bevor Roberto Benigni das Steuer übernimmt und seine Komikattacke gegen den Klerus als Ein-Mann-Show durchzieht. Bei der letzten Fahrt in Finnland friert jede Anteilnahme ein und eine ungestillte Sehnsucht nach Aki Kaurismäkis Frische kommt auf. Der früher gradlinig und lakonisch erzählende Jarmusch scheiterte wieder an der komplexen Form.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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