The Mean Machine - Die Kampfmaschine

GB 2001 (The Mean Machine) Regie Barry Skolnick 98 Min.

Der englische Fußballstar Danny Meeham (Vinnie Jones aus "Bube, König, Gras") kommt in den Knast, weil er ein Spiel verkauft hat: Ausgerechnet gegen die Deutschen verursachte er einen Elfmeter. Nun steckt er in der Anstalt eines wettsüchtigen Direktors mit enormen Spielschulden. Dessen andere Leidenschaft ist das anstaltseigene Fußballteam, das es bisher nur immer zum zweiten Platz der Wärtermeisterschaften gebracht hat. Nun soll Meeham die Wärter trainieren, was der langjährige Trainer und Oberwärter Burton gar nicht gut findet. Doch der umtriebige Organisator Massive hat die Idee, die Insassen zu Trainingszwecken gegen die Wärter spielen zu lassen. Endlich bekommen die Geschlagenen und Drangsalierten eine Gelegenheit, es den Knüppelträgern Heim zu zahlen. In dem Spiel geht es gegen die Wächter, alle Polizisten Englands, die Politessen und was sonst noch nach Staatsmacht aussieht ...

Diese Motivation ist leider etwas schwach, erst recht, wenn man sich an das "Original" erinnert: In "The longest miles" (Die Stunde des Sieger) kämpften Michael Caine und Sylvester Stallone als britische Gefangene in einem deutschen Lager noch um viel Ehre. Jetzt stehen erst mal Wett- und andere Geschäfte im Vordergrund. Doch das macht die Sache kompliziert genug und im Endeffekt geht es wieder um Leben und Tod. Vor allem aber um den Respekt, den wir uns verdienen müssen, die Achtung vor uns selber ...

Der Britfilm lässt die übliche Mannschaft auflaufen: Den sadistischen Wärter, den durchgeknallten Psychopathen, den sympathischen Alten mit der tiefen Schuld und den Boss unter den Gefangenen. Auch Schicksale, Schuld und Gewissen sind in der Stammelf mit dabei. Klar, dass dauernd jemand in Einzelhaft landet, und meist ist es Meehan. Es sind knall-harte Kerle, fast so brutal wie echte Fußballer. So zieht die spaßige Chaos-Truppe gegen ein perfektes und durchtrainiertes Wärter-Team in grüne Feld.
Doch leider fehlt es den Figuren an Tiefe, "The Mean Machine" ist vor allem ein Jungensfilm mit einigen brutalen Einlagen. So sollte man ihn nicht mit anderen Brit-Komödien wie "Ganz oder gar nicht" verwechseln.

Im Vergleich zu anderen Fußballfilmen, etwa dem niederländischen "All Stars", der Nick Hornby-Verfilmung "Fever Pitch" oder Winkelmanns Ruhrpott-Hymne "Nordkurve" ist das Drumherum recht reduziert. So passt es auch, dass eine ungewöhnliche Inszenierung das Finale als aneinander gereihte Video-Clips wirken lässt samt witzigem Musik-Einsatz, bei dem eine Rocky-Melodie nicht fehlen darf.

In den Niederlanden und Belgien schon zu sehen, startet "The Mean Machine" erst im September in Deutschland - angesichts eines traditionell schwachen Kinosommers zu WM-Zeiten nicht unbedingt ein Eigentor des Verleihers.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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